Hilden Farbige Vielfalt

Hilden · Bei der Frühjahrsausstellung im Haus Hildener Künstler macht der Mix aus bekannteren Namen und Newcomern den Reiz aus. Sie ist noch nächstes Wochenende zu sehen.

 Die Besucherinnen Wavina Skedzuhn und Iris Melzer betrachten die Ausstellung im Haus Hildener Künstler.

Die Besucherinnen Wavina Skedzuhn und Iris Melzer betrachten die Ausstellung im Haus Hildener Künstler.

Foto: Anja Tinter

"Die Frühjahrsausstellung im Haus Hildener Künstler ist uns besonders wichtig, weil jedes Mitglied unseres Vereins ohne Vorgaben und ohne Jury seine Arbeit vorstellen kann", kommentierte der Vorsitzende Ingo Schneiberg am Rande der Vernissage. Nachwuchs sei auch bei den Künstlern gefragt. Nur am kommende Wochenende ist die farbige Vielfalt bildnerischer Kunst für die Öffentlichkeit noch einmal im Haus Hof zu sehen.

Ob in Acryl oder als Collage, als Fotografik oder Installation: Insgesamt haben 45 kreative Menschen mit 57 Arbeiten zu dieser Ausstellung beigetragen. Einzige Vorgabe war: maximal zwei Arbeiten und ein Quadratmeter Platz zum Hängen. So ergeben sich jetzt interessante Begegnungen der künstlerischen Art, etwa, wenn zwei gleichformatige Bilder mit abstraktem Pinselstrich und sehr ähnlicher, erdiger Farbgebung übereinander hängen, und beide Künstlerinnen Hildegard heißen.

Experimentelles und Fotos

Überhaupt macht der Mix aus bekannteren Namen und Newcomern den Reiz dieser Bildergalerie aus. Da hängt Experimentelles wie "Hufeisen für Kühe" (garniert mit Muscheln) neben "Meines Schmiedes Glück", einer Kollage auf Spiegel, und wird noch fortgesetzt von "Mineralienglasland", zarten, durchscheinenden Hügeln aus Stein, die hinter Glas bezaubern. Eine ganze Wand ist der Digitalfotografie gewidmet: "Gesichter der Welt" sind dort ebenso charakteristisch festgehalten wie "Nackte Schuhe – International". "Europa", groß und querformatig in Mischtechnik, rückt in diesem Ausstellungsraum dem kleinformatigen "Abendland" und der "Wüste" in Acryl näher. Ob verschlungene "Erregung", "Beobachtung" oder "Atelier-Szenen" den Betrachter mehr reizen, bleibt seinem persönlichen Geschmack überlassen.

Für die Hängung der Bilder war Kirsten Graf zuständig, die mit ihren "Shopping Bags", einer Installation mit bemalten Papiertüten, auch einen künstlichen Beitrag leistete: "Wir zeigen das künstlerische Kaleidoskop von Gänseblümchen bis Orchidee." Für manche Mitglieder sei die Ausstellung die erste Möglichkeit, sich zu präsentieren. Der Verein profitiere davon.

"Was ist Original, was Fälschung?", fragte Ingo Schneiberg in seiner Begrüßung und antwortete selbst mit einem interessanten Vortrag, in dem er aufgrund der jüngsten Fälscherskandale in der Kunstszene über wahre Kunst und gute Kopisten reflektierte. Die Bilder im Haus Hof zählen möglicherweise nicht alle zu den wichtigen Kunstwerken, dafür sind sie aber alle echt.

(chm)
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