Yachtunfall vor Sardinien Familie und Freunde trauern um Unternehmer Dean Kronsbein aus Hilden

Hilden · Der geschäftsführende Gesellschafter der Hildener „Ultrafilter“ GmbH starb bei einem Bootsunfall vor der Küste Sardiniens. Der Unternehmer lebte zuletzt in England.

Unser Archivbild zeigt Dean Kronsbein im Jahre 2004 als Vorsitzender der Geschäftsführung von Industrial Filtration Solutions Group (IFSG).

Unser Archivbild zeigt Dean Kronsbein im Jahre 2004 als Vorsitzender der Geschäftsführung von Industrial Filtration Solutions Group (IFSG).

Foto: ultrafilter

Der Hildener Masken- und Filterproduzent Dean Kronsbein ist bei einem Unfall mit seiner Yacht vor der italienischen Insel Sardinien ums Leben gekommen. Das bestätigte seine Familie jetzt in einer schriftlichen Mitteilung. Die Ehefrau des als „Maskenmillionär” (er produzierte in seinem englischen Unternehmen unter anderem Coronamasken) international bekannt gewordenen Unternehmers und dessen 27-jährige Tochter sollen bei dem Unglück ebenfalls schwer verletzt worden sein.

Britischen Tageszeitungen zufolge befand sich das Boot in der Nähe von Porto Cervo, einem exklusiven Urlaubsort auf Sardinien, als es bei einem Ausweichmanöver gegen einen Felsen prallte. Mitglieder der Crew eines anderen Schiffes hätten den Verunglückten noch aus dem Wasser geborgen, er sei wenig später aber seinen Verletzungen erlegen.

Die Hildener Firma „Ultrafilter” verwies Anfragen nach dem Tod ihres geschäftsführenden Gesellschafters am Mittwoch an ein britisches Kommunikationsbüro. Ein Sprecher dort bestätigte den tödlichen Bootsunfall „mit tiefer Trauer“. Der Tod des „vielgeliebten und geschätzten Familienvaters, Freundes und Geschäftskollegen“ sei ein „enormer Schock“. Kronsbein werde von allen tief vermisst, die das Privileg gehabt hätten, ihn kennen lernen zu dürfen. Der Familie solle nun Zeit und Raum gelassen werden, mit ihrem Verlust fertig zu werden, bat der Sprecher.

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Foto: dpa/Gert Eggenberger

Kronsbein lebte in Großbritannien. Der Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Ross-on-Wye äußerte sich schockiert über den Todesfall.

Die Firmengeschichte von „Ultrafilter“ in Hilden ist untrennbar mit Dean Kronsbein verbunden, der seine Unternehmerkarriere allerdings zunächst in Haan startete, wo sein Vater Dirk 1972 das Unternehmen mit dem Ziel gegründet hatte, weltweit führender Anbieter für Filter zur Aufbereitung von Druckluft und technischen Gasen zu werden.

Druckluft ist im Handwerk und in der Industrie als Energiequelle für Werkzeuge und Maschinen unumgänglich. In Krankenhäusern oder zur Belüftung von Tanks in Molkereien oder Brauereien und erst recht in Operationssälen oder in der Raumfahrt kommt es auf extrem reine Luft an. Dies in höchster Qualität zu gewährleisten, blieb auch unter der Leitung von Dean Kronsbein oberstes Ziel. 1986 ergriff der Diplom-Ingenieur die Initiative zu einer strategischen Weichenstellung und gründete die „ultratrockner Energietechnik GmbH“, mit der Maßgabe innovative Adsorptionstrockner zu entwickeln und zu produzieren. Sie reduzieren den Energiebedarf um 50 Prozent. In den folgenden Jahren wurde „ultratrockner“ zum international führenden Hersteller dieser Produkte.

Bis 2002 war das Unternehmen in Haan ansässig, wurde dann von dem amerikanischen Donaldson-Konzern übernommen. Kronsbein, der 1999 als Entrepreneur des Jahres aus 3000 Industrieunternehmen nominiert worden war, widmete sich daraufhin einige Jahre der Forschung, ehe er 2006 die „Ultrafilter GmbH“ im Hildener Gewerbegebiet Im Hülsenfeld neu ansiedelte. Rund zehn Millionen Euro investierte er in den Standort, baute Fertigung und Vertrieb auf.

„Wir werden,“ so sagte Kronsbein bei der Eröffnung des neuen Produktions- und Produkt-Entwicklungszentrums, „für unsere Kunden und Partner eine größere Anzahl von innovativen Produktlösungen als vorher in den Markt einführen.“ Mehrfach hatte er betont: „Wir sind stolz, ein deutsches mittelständisches Familienunternehmen zu sein, in dem die Erfüllung von Kundenbedürfnissen und Erwartungen an erster Stelle stehen“.

Dean Kronsbein wurde 61Jahre alt.

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