Haan Fahrplan fürs Gymnasium kommt

Haan · Die Haaner Stadtverwaltung erarbeitet zurzeit ein Konzept, wie die städtische Schule an der Adlerstraße saniert werden müsste, damit sie auch künftig noch als Unterrichtsstätte genutzt werden kann.

 Fast 40 Jahre alt ist das Haaner Gymnasium, das von rund 900 Schülern besucht wird. Im Winter gibt es immer wieder Probleme mit der Heizung.

Fast 40 Jahre alt ist das Haaner Gymnasium, das von rund 900 Schülern besucht wird. Im Winter gibt es immer wieder Probleme mit der Heizung.

Foto: Olaf Staschik

Für das Schulzentrum Walder Straße, in dem sich Haupt- und Realschule befinden, haben die Politiker im Haupt- und Finanzausschuss jetzt grünes Licht für den dringend nötigen Umbau gegeben. Beim Haaner Gymnasium hingegen fehlt noch ein entsprechender Fahrplan. Fest steht jedoch, das die für die nächsten zwei Jahre ursprünglich eingeplanten Sanierungen von Heizung, Elektroinstallationen, Trinkwasserleitungen, Brandschutz und Chemieraum nicht erfolgen. Das dafür angesetzte Geld wird statt dessen beim Schulzentrum Walder Straße verwandt.

"Natürlich wird damit die Entwicklung des Gymnasiums verzögert", räumte Bürgermeister Knut vom Bovert auf Einwände von Walter Drennhaus (SPD) ein. Die Stadt Haan habe aber nun einmal nur begrenzte finanzielle Mittel. "Und ein Großinvestor, der uns mit zusätzlicher Gewerbesteuer die nächsten Jahre aus der Finanzmisere hilft, hat sich ja nun leider zerschlagen", ergänzte er mit Blick auf die Absage des Unternehmens Johnson Controls, sich im Haaner Technologiepark anzusiedeln.

Vom Bovert appellierte an die Politiker, die vor Jahren gemeinsam getroffene Priorisierung von Schulzentrum Walder Straße, dem Neubau der Feuerwache und der Grundschule Mittelhaan nicht in Frage zu stellen. Man werde das Gymnasium nicht aus den Augen verlieren. Das ist auch nicht möglich. "Die Bezirksregierung hat uns jetzt aufgegeben, die PCB-Sanierung am Gymnasium sehr zügig durchzuführen", berichtete Ute Eden, Leiterin des städtischen Gebäudemanagements. "Da wäre es kurzsichtig, jetzt nur eine kleine Sanierung zu machen." Das Haaner Gymnasium ist rund 40 Jahre alt. Teile des Altbaus sind mit krebsauslösenden Polychlorierten Biphenylen (PCB) belastet, die 2001 weltweit verboten wurden und beseitigt werden müssen.

Ohnehin lasse sich die Sanierung von Leitungen und Heizung nicht bis zum St. Nimmerleinstag aufschieben, erklärte Eden. Man sei mit der Schulverwaltung, dem Planungsamt und den Finanzexperten der Stadt bereits dabei, verschiedene Varianten für eine große Sanierung des Gymnasiums zu erarbeiten, inklusive Beseitigung der PCB-Belastung. "Wir werden alle gebündelten Pläne im nächsten Sitzungszyklus vorstellen", versprach Eden im Haupt- und Finanzausschuss.

Ersten Berechnungen zufolge war die Stadtverwaltung davon ausgegangen, für eine Kernsanierung der Schule 15 bis 18 Millionen aufwenden zu müssen. Für die bisher vorgesehene kleine Sanierung war nur ein Bruchteil dieser Summe angesetzt worden. Am Gymnasium sei man zurzeit ebenfalls dabei, ein Raumkonzept zu erarbeiten, teilte Dr. Dieter Gräßler (CDU) in der Ausschusssitzung mit.

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort