Haan Es darf geschmökert werden

Düsseldorf · Mit einer Spende der Stiftung Haaner Jugendförderung des Ehepaars Schmitz konnte der Awo-Kindergarten Am Bandenfeld nun eine Leseecke einrichten. In der Tagesstätte wird Sprachförderung groß geschrieben.

Die neue Leseecke im Awo-Kindergarten Am Bandenfeld sorgte gestern auch beim Bürgermeister für leuchtende Augen. "Dann kann ich mich ja hier direkt hinsetzen und Zeitung lesen", scherzte Knut vom Bovert und zeigte auf das Schild, laut dem auch Erwachsene die Leseecke nutzen dürfen. Mit zwei türkisblauen Sesseln in Handform, einem weißen Bücherregal, einem Tisch und einem orangenen Teppich mit fröhlichem Blumenmuster hat die Kindertagesstätte in der Tat einen einladenden Ort zum Schmökern geschaffen.

Auch die Waldgruppe profitierte

Die Neuanschaffung geht auf eine großzügige Spende der Stiftung Haaner Jugendförderung von Karin und Gerhard Schmitz zurück. Das Ehepaar hat der Kindertagesstätte 3000 Euro zur Verfügung gestellt.

Damit konnten die Kita nicht nur die Möbel und einen Großteil der Bücher für die Leseecke finanzieren, sondern auch der hauseigenen Waldgruppe etwas Gutes tun: Der Kindertrupp, der mit seinen Betreuerinnen jeden Donnerstag die Tier- und Pflanzenwelt im Hühnerbachtal erkundet, erhielt unter anderem neue Taue für einen Seilgarten, Sitzunterlagen, einen Bollerwagen und ein Zelt.

Und auch für die Erweiterung des Experimentierbereichs im Kindergarten, der "Bandenburg", blieb noch Geld übrig. Der Leiterin des Kindergartens, Angelika Bachmann-Blumenrath, liegt die Sprachförderung für ihre Schützlinge besonders am Herzen.

Die Einrichtung am Bandenfeld hat den höchsten Migrantenanteil der Haaner Kindertagesstätten. "Manche Kinder kommen ganz ohne Deutschkenntnisse zu uns, verfügen aber über einen altersentsprechenden Wortschatz, wenn sie uns wieder verlassen", berichtete Bachmann-Blumenrath stolz.

Kontakt mit fremden Sprachen

Solche Fortschritte erreichen die Erzieherinnen mit regelmäßigen Vorlesestunden, für die teilweise sogar eine eigene "Lese-Oma" oder Prominenz wie der Bürgermeister oder sein Stellvertreter Bernd Stracke in die Kindertagesstätte kommen. Darüber hinaus besuchen die Kita-Kinder jeden Monat die Stadtbücherei, wo ihnen eine Erzieherin und eine Mutter Texte auf Deutsch und einer Fremdsprache vorlesen. "Dadurch werden die Kinder auch mit dem Klang anderer Sprachen vertraut gemacht", erklärte Büchereileiterin Gabriele Schnabel.

Daneben wird am Bandenfeld auch die musikalische Früherziehung groß geschrieben: So haben die Vorschüler mit ihren Betreuerinnen bereits ganze Bilderbücher vertont. Bei der Eröffnung der Leseecke bewiesen sie erneut ihr musisches Talent: Die Kinder bedankten sich beim Ehepaar Schmitz mit einem selbstkomponierten Lied.

(RP)
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