Hilden Erwachsenenbildung lädt ins Provisorium

Hilden · Die eeb arbeitet bis Ende Juni in einer alten Fabrikhalle an der Hochdahler Straße 12 - und hofft auf neue Ansätze.

 Kreatives Provisorium für drei Monate: Martina Jüntgen-Huber, Cornelia Weinert und Susanne Pramann (v.l.n.r.) freuen sich am Samstag auf neugierige Besucher.

Kreatives Provisorium für drei Monate: Martina Jüntgen-Huber, Cornelia Weinert und Susanne Pramann (v.l.n.r.) freuen sich am Samstag auf neugierige Besucher.

Foto: Christoph Schmidt

500 Jahre Reformation. Das wird in diesem Jahr groß und vielfältig gefeiert - nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Auch die Evangelische Erwachsenenbildung (eeb) beschäftigt sich mit dem Thema - auf eine ganz besondere Weise. "Reformation bedeutet Veränderung", erläutert Leiterin Dr. Susanne Pramann. "Auch wir als Erwachsenenbildung wollen uns verändern. Wir denken über unsere Organisation, über die Gemeinde, über Kirche nach. Ein Ortswechsel soll uns neue Ideen bringen." Deshalb hat die eeb ihr Büro am Martin-Luther-Weg im Hildener Süden verlassen und zieht für drei Monate ins Stadtzentrum - in den ehemaligen Dackdecker-Betrieb Zelm nahe der Innenstadt. Die alte Fabrikhalle in einem Hinterhof mit Büro und Seminarraum ist ein Provisorium. Das hat Charme - besonders eine kleine Dachterrasse, die auch dazu gehört. Susanne Pramann steht gemeinsam mit ihren beiden Mitarbeiterinnen Cornelia Weinert und Martina Jüntgen-Huber inmitten der Umzugskartons und blickt sich um. "Wir sind doch alle so eingespannt", meint die eeb-Leiterin: "Ab und zu muss man mal Ballast loswerden, frei räumen. Es gibt viele Ideen, aber geplant ist noch nichts. Wir wollen einen anderen Weg ausprobieren." "Das hat Werkstatt-Charakter", ergänzt Cornelia Weinert: "Wir träumen davon, mehr Zeit zu haben - für uns, für unsere Kunden und auch um neue Kunden zu gewinnen."

Die Evangelische Erwachsenenbildung bietet pro Semester (Halbjahr) rund 130 Veranstaltungen an und erreicht damit etwa 1500 Kunden. Das Spektrum ist breit gestreut und reicht von Theologie, Politik, Kultur, Gesundheit, Garten bis Freizeit und Reisen. Pramann kennt ihre Kunden. "Wir haben mehr Frauen als Männer. Viele Junge nutzen unsere speziellen Familien-Angebote, sie sind unser Hauptstandbein. Männer kommen gern in die Reparaturtreffs, die laufen sehr gut. Viele Ältere zwischen 70 und 80 besuchen die Gesprächskreise. Uns fehlen Kunden zwischen 40 und 60." Man muss nicht Protestant oder Mitglied der evangelischen Gemeinde Hilden sein, um die vielfältigen Angebote nicht nur der eeb in Anspruch zu nehmen. Dazu gehören auch die schönen und anspruchsvollen Konzerte der Kantorei in der Erlöser- und in der Reformationskirche (Tipp: 2. April, 18 Uhr "Vierzehn Engel um mich stehen" in der Reformationskirche), das Senioren-Internet-Café (Freiwillige helfen bei Problemen mit Smartphone, PC oder Internet), der Weltladen, der Diakonie-Chor, die Flüchtlingshilfe oder das Markt-Café (am Markttag gemeinsam mit netten Menschen frühstücken). "Wir haben das Zutrauen, dass hier etwas Neues entsteht", ist Susanne Pramann sicher, das ihr Experiment etwas bewegen wird. Sie lädt alle Hildener ein, morgen (2. April) von 11 bis 16 Uhr auf einen Kaffee vorbeizuschauen.

Die ehemalige Dachdeckerei Zelm liegt dem neuen Jacobushof (neben St. Jacobus) gegenüber an der Hochdahler Straße 12 (in der Nähe der Kreuzung Hochdahler-/Berliner Straße). Weitere Informationen sind auch im Internet unter www.eeb-hilden.de erhältlich.

(RP)
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