Hilden Erster Gegenkandidat zu Alkenings steht

Hilden · Die Stadtchefin strebt eine zweite Amtszeit an – Claus Munsch von der „Allianz für Hilden“ will das verhindern.

 Claus Munsch (Allianz für Hilden) als erster im Ring.

Claus Munsch (Allianz für Hilden) als erster im Ring.

Foto: Tobias Dupke

Nicht einmal einen Tag hat es gedauert: Keine 24 Stunden, nachdem Birgit Alkenings (SPD) im Interview mit unserer Redaktion angekündigt hat, bei der Wahl zum Hildener Bürgermeister im kommenden Jahr eine zweite Amtszeit anzustreben, steht auch schon der erste Gegenkandidat fest.

Es ist Claus Munsch von der Wählervereinigung „Allianz für Hilden“. Der Ratspolitiker betonte gestern im Gespräch mit unserer Redaktion, er habe sich den Schritt gründlich überlegt und die Unterstützung der Mitglieder: „Es ist Zeit, dass jemand den Wählern deutlich macht, dass die Amtszeit von Frau Alkenings alles andere als eine Erfolgsstory ist“, stellte Munsch fest und lieferte damit gleich die erste Kampfansage.

Wenn die Bürgermeisterin die Integration der Flüchtlinge in Hilden als größten Pluspunkt bezeichne, unterschlage sie geflissentlich, „dass dieser Erfolg nicht auf ihrem Mist gewachsen, sondern der Arbeit des ehemaligen städtischen Beigeordneten Reinhard Gatzke zu verdanken ist“, kritisiert Munsch. Der Vertriebsleiter eines großen deutschen Unternehmens will in den kommenden Monaten die Schwächen der Stadtchefin gezielt aufzeigen – sei es nun in der Wirtschafts-, Sozial- oder Wohnungsbaupolitik: „Hilden muss mehr für die Bürger tun.“

Ein Gegenkandidat für die Amtsinhaberin ist bei der CDU hingegen noch nicht gefunden – laut Auskunft der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Claudia Schlottmann soll dies aber noch im Laufe des Jahres geschehen. Auch sie sieht die Bilanz der SPD-Bürgermeisterin  keineswegs so makellos, wie diese sich beschrieben habe: „Hilden ist ganz und gar nicht sauber“, kritisierte Schlottmann beispielsweise: „Da gibt es jede Menge Arbeit.“

Auch bei den Grünen wird es vermutlich auf einen eigenen Kandidaten für den Sessel des Stadtchefs hinauslaufen. Das kündigte zumindest der Fraktionsvorsitzende Klaus-Dieter Bartel an.

„Ökologische Politik stellen wir uns anders vor, als das, was die SPD und ihre Bürgermeisterin bisher zustande gebracht haben“, sagte er auf Anfrage. Auch im Bereich sozialer Wohnungsbau müsse die Verwaltung deutlich mehr tun, wie das aktuelle Bauprojekt an der alten Albert-Schweitzer-Schule deutlich zeige.

Der FDP macht neben dem eher dreckigen Erscheinungsbild auch die Kriminalitätsrate in der Stadt zu schaffen Der Fraktionsvorsitzende Rudolf Joseph betont: „Insbesondere in der Kleinkriminalität sind die Zahlen besorgniserregend.“ Besonders ärgerlich findet der Liberale aber auch die Umsetzung des integrierten Handlungskonzepts für die Innenstadt: „Da gab es jede Menge hervorragende Ideen“, erinnert sich Joseph – doch die seien nach und nach im Klein- Klein von Stadtverwaltung und SPD zusammengeschmolzen.

Auch Rudolf Joseph geht davon aus, dass seine Partei ebenfalls einen eigenen Bürgermeister-Kandidaten aufstellen wird. Zunächst sollen aber die Inhalte des neuen Parteiprogramms in verschiedenen Themengruppen erarbeitet werden.

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