Hilden Erneut Unfall am Sprungturm

Hilden · Ein Elfjähriger aus Solingen klagte gestern nach einem Sprung vom Zehn-Meter-Brett im Waldbad über Rückenschmerzen. Der Notarzt ließ ihn in eine Klinik bringen. Erst vor drei Wochen hatte es einen Unfall gegeben.

 Die Sprunganlage im Waldbad wird besonders überwacht. Wenn vom Zehn-Meter-Brett gesprungen werden darf, sind die beiden benachbarten Sprungbretter aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Die Sprunganlage im Waldbad wird besonders überwacht. Wenn vom Zehn-Meter-Brett gesprungen werden darf, sind die beiden benachbarten Sprungbretter aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Foto: Anja Tinter

Der Besuch eines Elfjährigen aus Solingen im Hildener Waldbad endete gestern Abend im Krankenhaus. Der Junge hatte gemeinsam mit seiner Mutter das Freibad besucht. Gegen 17 Uhr sprang er vom Zehn-Meter-Brett. "Er ist mit den Füßen aufgekommen und zeigte keine Unsicherheit", berichtete Sabine Müller, Sprecherin der Stadtwerke Hilden, die das Waldbad betreiben: "Für die Zuschauer war es ein guter Sprung." Am Beckenrand habe der Elfjährige sich aber an einen Schwimmmeister gewandt und über Rückenschmerzen geklagt. "Unsere Mitarbeiter haben Erste Hilfe geleistet, das Kind am Beckenrand gebettet, zugedeckt und einen Krankenwagen gerufen." Die Leitstelle schickte nach dem Notruf die Sanitäter der Haaner Feuerwehr ins Waldbad. Der Notarzt aus Langenfeld wurde hinzugezogen.

Vorsichtshalber ins Krankenhaus

Erst vor drei Wochen hatte sich ein 18-Jähriger aus Wuppertal beim Sprung vom Zehn-Meter-Turm im Waldbad schwer verletzt. Der junge Mann war unglücklich mit dem Bauch aufgekommen. Dabei hatte er sich eine Milzverletzung zugezogen und war eine Woche lang im Hildener St.-Josefs-Krankenhaus zur stationären Behandlung.

"Bei dem Elfjährigen konnte der Mediziner keine Verletzung feststellen und glaubt deshalb nicht, dass das Kind schwer verletzt ist", brachte die Stadtwerke-Sprecherin in Erfahrung. Vorsichtshalber und für weitere Untersuchungen sei der Elfjährige aber mit dem Rettungswagen in das Städtische Klinikum nach Solingen gebracht worden, das über eine Kinderklinik verfügt.

Den Unfall bekamen rund 500 Gäste mit; viele der rund 3000 Tagesgäste hatten das Waldbad bereits verlassen. Sven Logemann hat den Unfall als Augenzeuge wahrgenommen. Der Elfjährige sei drei oder vier Mal von Zehn-Meter-Brett gesprungen und dann "falsch aufgekommen", glaubt der 18-jährige Wuppertaler gesehen zu haben. Die Schwimmmeister hätten sofort reagiert, den Jungen aus dem Becken geholt und die Stelle abgesperrt, bestätigt Logemann gegenüber der Rheinischen Post.

Stadtwerke-Sprecherin Sabine Müller sprach damals von einem "eindeutigen Sprungfehler", der nichts mit der Technik des Sprungturmes oder des Beckens zu tun hatte. Die Zehn-Meter-Plattform sei mit seitlichen Bügeln gesichert, so dass niemand auf den Beckenrand springen könne. Schwere Badeunfälle sind im Waldbad nach Auskunft der Feuerwehr Hilden selten. Am Sprungturm passiere kaum etwas — und wenn, dann meist nur, "wenn Jugendliche Faxen machen", sagte beim letzten Unfall Einsatzleiter Klaus Smolinski.

(RP)
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