Hilden/Haan Erleichterung nach Abzug von Tief „Emmelinde“
Hilden/Haan · Das Gewittertief hat Hilden und Haan wieder verlassen, ohne größere Schäden anzurichten. Dennoch berichteten viele von einem „mulmigen Gefühl“.
„Wenn man das Wasser in der Straße und vor der Kirche sieht, bekommt man direkt wieder ein mulmiges Gefühl.” So wie dieser Facebook-Nutzer empfanden vermutlich viele Gruitener, als sie das Foto sahen, das Pfarrer Hanno Nell im Internet veröffentlichte: Es zeigt, wie sich ein Starkregen auf dem Platz vor dem ehemaligen Bürgermeisterhaus und der Kirche entlädt. „Die Tiefe der Pfütze neben dem früheren Bürgermeisterhaus war heute Nachmittag schon beachtlich, aber die Düssel stieg nicht bedrohlich an”, stellte Nell fest, den die Jahrhundertflut im vergangenen Sommer wie so viele andere Gruitener heftig gebeutelt hatte. In der Nacht zu Freitag – die alarmierenden Ankündigungen der Wetterdienste zum aufziehenden Gewittertief „Emmelinde” vor Augen – schlief so manch einer von ihnen eher unruhig.
Etwas mehr los war in Haan: Dort verzeichnete die Feuerwehr binnen 19 Minuten fünf wasserbedingte Einsätze – meist hatte der Regen Keller geflutet. In der Ortschaft Bracken lief das Wasser einen Hang hinunter in mindestens zwei Keller – mehrfach betroffen war auch die Bahnstraße in Gruiten, wo augenscheinlich ein Kanal das Wasser nicht ausreichend aufnehmen konnte. Zu großflächigen Schäden kam es aber auch hier nicht.
Gut funktionierte der neue Service des Bergisch-Rheinischen Wasserverbands, der mittlerweile die aktuellen Pegelstände der Bäche und Flüsse auf seiner Homepage veröffentlicht. Für Tief „Emmelinde“ dokumentierte der BRW den stärksten Regen an der Messstelle Stadtmitte in Hilden um 16 Uhr mit 3,7Liter Quadratmeter binnen 15 Minuten. In Haan fiel die stärkste Regenmenge bereits um um 15.45 Uhr mit 5,3 Litern pro Quadratmeter.
Der Pegelstand der Itter stieg in Hilden zwischen 12 und 17 Uhr von 24 auf 53 Zentimeter. Tags zuvor hatte er bei 1,07 Meter gelegen. – an der Düssel auf Haaner Stadtgebiet lag der Pegel um 12 Uhr am Klärwerk bei 27 Zentimetern, um 17.20 Uhr dann bei 36 Zentimetern.
„Die Böden konnten noch genug Wasser aufnehmen, deshalb sind die Wasserpegel nicht so stark angestiegen”, vermutete Nell am Samstagmittag im Gespräch mit unserer Redaktion. Und so blieb am Ende die Erkenntnis: „Wir haben Glück gehabt.“