Hilden Erfinder des Brustzentrums hört auf

Hilden · Constantin Pagouras hat die Senologie in Hilden aufgebaut. Kplus-Gruppe bestimmt Livia Küffner als Nachfolgerin.

 Dr. Constantin Pagouras ist Hildens bekanntester Grieche. Er operiert rund 500 Patientinnen pro Jahr und betreut etwa 2000 ambulant. Ende September hört der 65-jährige Chefarzt im St.-Josefs-Krankenhaus auf.

Dr. Constantin Pagouras ist Hildens bekanntester Grieche. Er operiert rund 500 Patientinnen pro Jahr und betreut etwa 2000 ambulant. Ende September hört der 65-jährige Chefarzt im St.-Josefs-Krankenhaus auf.

Foto: Olaf Staschik

Das Brustzentrum am St.-Josefs-Krankenhaus gehört zu den leistungsstärksten in ganz Nordrhein-Westfalen - sagt Klinik-Direktorin Monika Felkl: "Wir sind ein kleines Krankenhaus, in dem wir persönliche Beziehungen zu den Patienten pflegen können. Das kann man in einer großen Uni-Klinik nicht verwirklichen." Es ist das einzige anerkannte und zertifizierte Brustzentrum im Kreis Mettmann.

Das ist vor allem das Verdienst von Chefarzt Dr. Constantin Pagouras. Er hat die Senologie seit 1991 als eigenen Schwerpunkt aufgebaut - und zu einem Aushängeschild der katholischen Kplus-Gruppe gemacht. Bis zu 10.000 Brustkrebspatientinnen wurden in den vergangenen 25 Jahren in Hilden behandelt. Die Heilungschancen haben sich deutlich verbessert. "Lagen sie damals bei 60 Prozent, sind es heute über 90 Prozent", schätzt Pagouras.

Der Chefarzt nimmt sich viel Zeit für seine Patientinnen. "Er ist jemand, zu dem ich auch meine eigene Mutter schicken würde", sagt Marlis Thoms, Sekretärin des Brustzentrums. Die Nachfolge des 65-Jährigen schien geregelt, entwickelte sich dann aber ganz anders als zunächst geplant. Dr. Margarita Achnoula sollte als Nachfolgerin aufgebaut werden. Im April 2016 kam sie als Oberärztin nach Hilden. Doch im Juli 2017 wechselte sie als Chefärztin für die Gynäkologie und Geburtshilfe in das St.-Anna-Krankenhaus nach Duisburg. Diese Entscheidung hat die Geschäftsleitung der Kplus Gruppe überrascht. Eine Alternative stand offenbar nicht zur Verfügung. Pagouras sollte deshalb zunächst weitermachen, ist aus gut informierten Kreisen zu hören.

Dann entschied sich die Geschäftsleitung der Klinikgruppe plötzlich anders - und verpflichtete Dr. Livia Küffner als neue Chefärztin. Sie soll zum 1. Oktober das Brustzentrum Hilden übernehmen. Cerstin Tschirner, Sprecherin der Kplus-Gruppe, will den Namen (noch) nicht bestätigen. Nur dass Chefarzt Dr. Constantin Pagouras vier Wochen länger weiterarbeitet bis Ende September. Küffner hat zuletzt als Chefärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe am Kantonsspital Uri in Altdorf gearbeitet. Über 5000 Mammographien und etwa 450 Erstoperationen bei Brustkrebs werden nach Angaben der Klinik in Hilden pro Jahr durchgeführt. "Die hohe Zahl der Patientinnen, die den Experten im Brustzentrum Kplus ihr Vertrauen geben, spricht eine eindeutige Sprache", heißt es auf der Homepage der Klinik.

Erarbeitet hat dieses Vertrauen Chefarzt Constantin Pagouras, Hildens bekanntester Grieche. Seine Nachfolgerin Livia Küffner tritt in große Fußstapfen. "Es hat sich so gefügt", meint Pressesprecherin Cerstin Tschirner: "Wir haben jemanden gesucht und gefunden. Das Team der Senologie an sich bleibt konstant." Pagouras selbst mag sich zu den Vorgängen nicht äußern. Auch Dagmar Vollmer, Vorsitzende des Fördervereins Brustzentrum Hilden, möchte dazu nichts sagen. Grund für die Zurückhaltung ist offenbar, dass man sich um den guten Ruf des Brustzentrums sorgt.

Die rund 100 Mitglieder sollen bei ihrer Versammlung im Oktober unterrichtet werden. Seit mehr als 15 Jahren sammelt der Verein Spenden für das Brustzentrum - und ist dabei sehr erfolgreich. Viele tausend Euro kamen auf diese Weise zusammen. Im vergangenen Jahr wurden beispielsweise für 5200 Euro zwei Pflegestühle für die Chemo-Ambulanz finanziert.

(cis)
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