82-Jährige betrogen Enkeltrick-Verbrecher erbeuten hohen Betrag in Hilden

Hilden · Die Kriminellen geben sich am Telefon als Staatsanwalt aus. Die Tochter der 82 Jahre alten Hildenerin habe einen Autounfall verursacht und komme nur gegen Kaution wieder frei. Die Polizei warnt eindringlich vor dieser Masche.

 Die Polizei sucht die Enkeltrick-Betrüger. Sie waren im Hildener Osten mit ihrer Masche erfolgreich.

Die Polizei sucht die Enkeltrick-Betrüger. Sie waren im Hildener Osten mit ihrer Masche erfolgreich.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Unbekannte haben in Hilden einen fünfstelligen Betrag ergaunert. Wie die Polizei mitteilt, ist eine 82 Jahre alte Frau Opfer der Enkeltrick-Betrüger geworden.

Am Dienstag, 8. Februar, erhält die Hildenerin um kurz nach 13 Uhr den Anruf eines angeblichen Staatsanwaltes aus Düsseldorf, erklärt ein Polizeisprecher. Der Mann am anderen Ende der Leitung behauptet, Tochter der 82-Jährigen habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht, bei dem ein kleines Mädchen gestorben sei. Die Polizei habe ihre Tochter festgenommen. Sie könne jedoch gegen Zahlung einer Kaution im mittleren fünfstelligen Bereich wieder frei gelassen werden.

Durch geschickte Gesprächsführung gelingt es dem Anrufer, die Hildenerin derart unter Druck zu setzen, dass sie ihre Ersparnisse von der Bank holt und einem Mann auf der Straße vor ihrer Wohnung übergibt, erklärt der Polizeisprecher weiter.

Den Mann beschreibt die Hildenerin so: 30-40 Jahre alt, schlanke Statur, 1,65 bis 1,70 Meter groß, dunkle Kleidung, Winterjacke, FFP2-Maske, Mütze (eventuell ein Basecap).

Die Polizei bittet um Hilfe: Wer hat am Dienstag gegen 14.30 Uhr verdächtige Beobachtungen im Bereich Hilden-Ost gemacht oder kennt jemanden, auf den die Beschreibung passt? Hinweise nehmen die Beamten unter Telefon 02103 898 6410 entgegen.

Die Polizei warnt eindringlich vor Masche der Trickbetrüger: Beim Enkeltrick benutzen die kriminellen Anrufer verschieden Legenden und Maschen für ihre Betrugshandlungen. Mal melden sie sich am Telefon als vermeintliche Familienangehörige, Freunde oder Bekannte der Angerufenen und täuschen eine akute, meist finanzielle Notlage vor, aus denen die Angerufenen durch Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen möglichst schnell heraushelfen sollen. In allen Fällen haben es die Verbrecher auf Geld und Wertgegenstände abgesehen.

Sobald das Opfer helfen möchte, wird ein Bote angekündigt, der sich nur wenig später persönlich meldet, dabei oft mit einem am Telefon zuvor vereinbarten Kennwort ausweist und das Geld oder andere Werte der betrogenen Opfer abholt.

So können sich Menschen schützen: „Seien Sie am Telefon aufmerksam und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen! Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich! Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte, Bekannte oder Amtsträger ausgeben, die Sie nicht zweifelsfrei als solche erkennen. Legen Sie sofort auf, wenn Sie der Anrufer nach persönlichen Daten und Ihren finanziellen Verhältnissen fragt, zum Beispiel ob Sie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände im Haus haben. Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n), Bekannte(n) oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei eigenveranlassten Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal“, raten die Beamten. Und melden Sie den Vorfall bei der Polizei.

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