Hilden/Haan EM-Aus ohne Ausschreitungen

Hilden/Haan · Die Polizei hatte sich auf Randalierer eingestellt. Doch nach der deutschen Niederlage bei der Fußball-Europameisterschaft blieb es in Hilden und Haan weitgehend ruhig. Es gab zwei Festnahmen.

 An der Gabelung in Hilden versammelten sich Jugendliche meist friedlich auf der Straße. Die Polizei nahm aber auch zwei Personen fest.

An der Gabelung in Hilden versammelten sich Jugendliche meist friedlich auf der Straße. Die Polizei nahm aber auch zwei Personen fest.

Foto: Anja Tinter

Es war wohl hauptsächlich der Niederlage der deutschen Fußballnationalmannschaft zuzuschreiben, dass es nach dem Spiel deutlich ruhiger blieb als die Polizei befürchtet hatte. Die Anhänger der italienischen Siegermannschaft feierten ausgelassen, Autokorsos gab es im gesamten Kreisgebiet. Alles in allem sei der Spieltag ohne besondere Vorkommnisse verlaufen, bilanzierte die Polizei gestern.

Hilden/Haan: EM-Aus ohne Ausschreitungen
Foto: Tinter, Anja

Viele enttäuschte Fans traten frühzeitig den Heimweg an. In Hilden an der Gabelung und in Haan auf der Kaiserstraße hatten sich besonders viele Fußballfreunde gesammelt. Minuten nach dem Abpfiff fuhren die ersten Autos mit wehenden italienischen Flaggen und lautem Hupen durch die Stadt. Als darauf in Haan aus der Menge im Bereich Kaiserstraße/Alter Markt eine leere Flasche auf der Fahrbahn zerschellte, riegelte die Polizei den Abschnitt zwischen Martin-Luther-Straße und Turnstraße ab und leitete sogar die Linienbusse um. Eine mitgebrachte Feuerwerksbatterie sorgte am Nachthimmel für Funkenregen.

An der Gabelung in Hilden sorgte starke Polizeipräsenz samt Reiterstaffel dafür, dass die Lage recht entspannt blieb. Nach einer Schlägerei wurde ein junger Mann vorläufig in Gewahrsam genommen. Insgesamt nahmen die Beamten zwei Personen von der Gabelung mit: einen zur Ausnüchterung und einen, weil er sich nicht an einen Platzverweis gehalten hatte, teilte Pressesprecher Frank Sobotta mit.

Im Vorfeld des Halbfinales war 17 Personen, die bei den Ausschreitungen im Anschluss an das Viertelfinale "unangenehm aufgefallen" waren, per persönlich zugestellter Ordnungsverfügung untersagt worden, die neuralgischen Punkte zu betreten. Bei einem Verstoß drohte ein saftiges Zwangsgeld.

"Insgesamt war es ein eher ruhiger Abend", berichtete Sobotta. Es sei lediglich zu einigen Ruhestörungen gekommen. Kreisweit seien acht Personen in Gewahrsam genommen. "Das ist wenig." Auch die Hildener Feuerwehr musste nach eigenen Angaben nicht verstärkt zu betrunkenen oder verletzten Fußballfans ausrücken.

Nach dem Sieg der deutschen Nationalmannschaft im Spiel gegen Griechenland hatte eine Gruppe an der Gabelung randaliert. Die Polizei rückte daraufhin auch mit einer Reiterstaffel an. Auf der Lortzingstraße hatten die Beamten eine Schlägerei zwischen verschiedenen Gruppen beenden müssen. Vier Beamte wurden dabei leicht verletzt.

Weitere Fotos gibt es im Internet unter: www.rp-online.de/hilden

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort