Hilden Eltern als Schülerlotsen gesucht

Hilden · Die Rheinische Post gibt Tipps für einen sicheren Schulweg. An der Schulstraße gibt es zwei schwierige Stellen: Am Hagelkreuz müssen Grundschüler sehr vorsichtig sein. Auch am Zebrastreifen an der Robert-Gies-Straße wünscht sich Bezirkspolizist Michael Schindowski Elternlotsen.

 Michael Schindowski zeigt Kirsten Kaufmann, die drei Kinder an der Grundschule Schulstraße hat, wie er sich die Arbeit der Elternlotsen vorstellt.

Michael Schindowski zeigt Kirsten Kaufmann, die drei Kinder an der Grundschule Schulstraße hat, wie er sich die Arbeit der Elternlotsen vorstellt.

Foto: anja tinter

Eine Hauptstraße, die gleich fünf weitere Straßen schneidet und ein Fahrradweg, der quer durch die ganze Kreuzung verläuft — das ist nicht gerade der Schulweg, den sich Eltern für ihre Kinder wünschen. Mit der Situation am so genannten Hagelkreuz ist auch Bezirkspolizist Michael Schindowski nicht zufrieden.

"Das ist das, was wir eine Mehrfachaufgabe für die Schüler nennen", sagt der Polizist und erklärt: "Die Ampelphase an der Haupstraße ist in der Hauptverkehrszeit vor der Schule sehr kurz." Das sei für Kinder schwierig, weil vor allem die Jüngsten in dieser Situation viele Entscheidungen zu fällen hätten: Sie müssen, wie in der Verkehrsübung gelernt, in alle Richtungen blicken, entscheiden, ob sie gehen dürfen oder nicht — und dann ist die Grünphase auch schon wieder vorbei.

Anweisungen für den Notfall

Schlimm ist es, wenn die Ampel ausfällt. Dann ist die Kreuzung für Grundschüler kaum noch zu bewältigen. "Die Kinder brauchen auch für einen solchen Fall Handlungsanweisungen", rät Schindowski. Das Kind muss sich dann Hilfe holen, eventuell wieder zurück gehen oder — wenn es ein Handy besitzt — die Mutter oder den Vater anrufen.

Am liebsten wäre es Schindowski, wenn er Unterstützung durch Elternlotsen hätte. "Hier hätte ich am liebsten zwei Leute stehen", sagt er. Um den Schulweg der i-Dötzchen der Grundschule an der Schulstraße zu sichern, möchte der Bezirkspolizist gerne ein Elternlotsen-System wieder einrichten, wie es an der Grundschule am Elbsee üblich ist. Zurzeit fehlen dem Polizisten dafür aber die Freiwilligen. Die Eltern müssten sich etwa eine halbe Stunde vor Schulbeginn an den schwierigen Stellen postieren. Auch am Zebrastreifen vor der Post am Robert-Gies-Weg könnten Kinder eine solche Hilfe sehr gut gebrauchen.

"Für die Autofahrer ist es immer noch nicht ganz klar, dass sie Fußgänger dort queren lassen müssen", sagt Schindowski, der sich an dieser Stelle schon so manche Ausrede anhören musste. "Morgens früh haben es immer alle eilig", sagt er. "Mit Elternlotsen würden wir das Problem reduzieren können." Kirsten Kaufmann ist selbst Mutter von drei Kindern an der Grundschule Schulstraße. "Ich könnte mir vorstellen, das zu machen", sagt sie. Zurzeit muss sie aber ihren Jüngsten, selbst gerade i-Dötzchen, zur Schule bringen, damit dieser seinen Schulweg lernt.

Auch dies ist eine wichtige Aufgabe. "Die Kinder müssen den Schulweg so oft es geht trainieren", sagt Schindowski. Es helfe nicht, an anderer Stelle zum Beispiel Zebrastreifen oder Ampel zu üben. "Eltern müssen mit ihren Kindern gezielt den Schulweg abgehen."

(RP/rl)
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