Hilden/Haan Elf Verkehrstote in 2008

Düsseldorf · Landrat Thomas Hendele legte gestern den Unfallbericht für das vergangene Jahr vor. Die Zahl der Verkehrsunfälle ging zurück, aber vier Menschen mehr als 2007 starben auf den Straßen des Kreises Mettmann.

Elf Menschen starben im vergangenen Jahr auf den Straßen des Kreises Mettmann. Eine ungewöhnlich hohe Zahl, während im selben Zeitraum die Zahl der Unfälle insgesamt deutlich zurückging. Mit 12 211 Verkehrsunfällen in 2008 konnte Landrat Thomas Hendele gestern bei der Vorlage des Jahresberichtes der Kreispolizeibehörde einen Rückgang um 9,1 Prozent melden. Damit lag die Gesamtzahl der Unfälle so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Deutlich rückläufig ist dabei aber lediglich die Zahl der Blechschäden. Bei 1532 Unfällen waren Verletzte oder getötete Opfer zu beklagen. Das waren nur neun weniger als 2007.

Darunter waren 330 Schwerverletzte (plus zwei) und eben elf Tote (plus vier). Positiv dagegen ist, dass die Zahl der Unfälle mit Kindern von 198 auf 162 deutlich zurückgegangen ist. 125 Kinder wurden leicht verletzt, 28 schwer.

Fahranfänger im Blick

Junge Fahranfänger waren an 700 Verkehrsunfällen beteiligt, acht mehr als 2007. Bei 227 Unfällen wurden Personen verletzt, davon 34 schwer. Fahranfänger sind am Unfallgeschehen überproportional beteiligt. Während sie nur einen Bevölkerungsanteil von 7,2 Prozent ausmachen, waren sie in 14,7 Prozent der Unfälle verwickelt – also doppelt so häufig, als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht.

150 Senioren wurden verletzt, vier mehr als im Vorjahr, davon 69 schwer. Bei Senioren liegt die Beteiligung an Verkehrsunfällen unter ihrem Bevölkerungsanteil. Sie machen 21,7 Prozent der Bevölkerung aus. Ihr Anteil an den Unfällen liegt bei nur 16,3 Prozent. Allen drei Gruppen will die Polizei weiterhin erhöhte Aufmerksamkeit schenken. Um die Zahl der Unfälle mit Kindern weiter zu senken, beteiligt sich die Polizei an dem Kindergartenprojekt des Kreises Mettmann, "Lot jonn".

Bei 203 Unfällen hatte mindestens ein Beteiligter Alkohol im Blut. Insgesamt veranlasste die Polizei 409 Blutproben und Atemalkoholanalysen, die in 228 Fällen zu einer Anzeige führten und 181 Mal als Ordnungswidrigkeit mit Geldbuße geahndet wurde. Raserei, Alkohol und nicht angeschnallt fahren – gegen diese Verstöße wollen der Leiter Gefahrenabwehr und Strafverfolgung, Ulrich Koch, und der Chef der Abteilung Verkehr, Thomas Decken, weiterhin streng vorgehen. Wobei sie besonders auch Eltern auf die Finger klopfen wollen, die ihre Kinder im Auto nicht anschnallen. Dass Alkoholverstöße bekämpft werden müssen, zeigte gerade wieder die Karnevalszeit, so Hendele. In den nur wenigen Tagen von Weiberfastnacht bis gestern morgen wurden 29 Tests angeordnet und neun Führerscheine kassiert.

(RP)
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