Hilden Elbsee wird Wahlkampfthema

Düsseldorf · Der Fraktionschef der SPD in Eller wirft dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Versäumnisse vor. Gefordert wird ein Patenschaftsmodell, an dem sich die Städte Hilden und Düsseldorf sowie die Polizei beteiligen.

Hilden/Düsseldorf Die Düsseldorfer SPD hat den Elbsee als Wahlkampfthema entdeckt. Das Naturschutzgebiet sei ein "Tummelplatz für illegale Camper mit Besäufnissen und anschließenden gefährlichen Wasserspielen" geworden, schreibt Harald Walter, Fraktionsvorsitzender der SPD in Eller (Stadtbezirk 8). Davor habe er bereits vor einem Jahr gewarnt. Die Stadtverwaltung unter Führung von Oberbürgermeister Elbers (CDU) habe das damals ignoriert.

Hilden gab den Anstoß

Erst massive Bürgerbeschwerden aus Hilden, die Intervention von Hildens Bürgermeister Günter Scheib (SPD) und ein Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung 8 in Düsseldorf-Eller im Juni habe die Düsseldorfer Verwaltung dazu bewegt, "halbherzige Maßnahmen" zu ergreifen. Der neu errichtete Zaun sei viel zu kurz, kritisiert Walter. Das Gelände der Regattastrecke habe sich zu einem beliebten Treffpunkt für Partys entwickelt. Erst nach einer spektakulären Suche von Feuerwehr und Polizei (per Hubschrauber) am 5. Juli nach einem betrunkenen Schwimmer (der später wohlbehalten wieder auftauchte), scheine Elbers wach zu werden.

Die SPD aus der Landeshauptstadt fordere ein Patenschaftsmodell, an dem sich die beiden Städte Hilden und Düsseldorf sowie die zuständigen Polizeidienststellen beteiligen. Detlef Mehlmann ist Vorsitzender des Vereins Wohnweiler Elb, in dem sich die betroffenen Anwohner organisiert haben. "Wir fordern ein vernünftiges Nutzungskonzept für den Elbsee mit Abfallbehältern rund um den See. Ein zusätzlicher Parkplatz am Wohnweiler Elb für Seebesucher wäre ebenfalls sinnvoll."

Kontrollen beeindrucken kaum

Das Thema Elbsee beschäftigt die Hildener wie die Düsseldorfer Stadtverwaltung. Der Wohnweiler Elb gehört zu Hilden. Die Überwachung des ruhenden Verkehrs (sprich: Parken) in der Elb ist Sache des Hildener Ordnungsamtes. "Wir kontrollieren regelmäßig in der Elb", betont Hildens Ordnungsamtsleiter Michael Siebert. Das scheint nach Beobachtungen der Anwohner die meist jungen Besucher aber kaum zu beeindrucken.

Für die Kontrolle ist der Ordnungs- und Sicherheitsdienst (OSD) der Landeshauptstadt zuständig. "Wir können diese Kontrollen nur im Rahmen unserer Möglichkeiten durchführen", sagt Holger Körber vom OSD. Die scheinen beschränkt zu sein. Der OSD lässt sich nach Beobachtungen von Anwohnern am Elbsee kaum sehen, schon gar nicht, wenn dort hunderte Jugendliche Party feiern. Vielleicht liegt das auch daran, dass der OSD am Wochenende vor allem in der Altstadt gebraucht wird.

(RP)
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