Hilden Eine lebenswerte Stadt

Wohnraum ist in Hilden sehr gefragt. Besonders Senioren und Familien schätzen die zentrale Lage. Qualität hat jedoch ihren Preis: die Mieten sind teuer.

 Neues Wohnhaus der Langenfelder Firma Ziska in Hilden an der Ellerstraße/Ecke Heerstraße; hier sollen 27 Wohnungen entstehen

Neues Wohnhaus der Langenfelder Firma Ziska in Hilden an der Ellerstraße/Ecke Heerstraße; hier sollen 27 Wohnungen entstehen

Foto: Ziska

Als Lebensraum ist Hilden durchaus gefragt. Die Stadt mit dem überschaubaren Zentrum, dem gemütlichen Kern aus alter Bausubstanz und dem grünen Umland bietet gute Gründe für einen Umzug. Von Mitte der 70er Jahre bis etwa zum Jahr 2000 ist die Einwohnerzahl von 52 000 auf 56 750 gestiegen. Erst danach hat ein leichter Rückgang auf 55 870 Bewohner im Jahre 2010 eingesetzt. Für Familien und Senioren ist Hilden besonders anziehend. Beinahe jeder zweite Hildener ist 50 Jahre und älter, fast 3000 Männer und Frauen sind über 80 Jahre alt.

Die Nachfrage nach barrierefreiem und betreutem Wohnraum ist daher groß. Viele verkaufen in höherem Alter ihr Eigenheim und suchen nach zentral gelegenen Alternativen, um bei Bedarf besser betreut werden zu können. Lange bevor beispielsweise die neue Itter-Residenz im vergangenen Jahr bezugsfertig war, hatten die 33 seniorengerecht gestalteten Eigentumswohnungen bereits neue Besitzer. Auf der anderen Straßenseite baut ein Investor daher weiteren Wohnraum für diese Zielgruppe.

Neben dem guten Heimangebot in Hilden sollen ältere Menschen nach dem Konzept ambulant vor stationär entsprechende Unterstützung in ihrem Alltag bekommen, damit sie so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung leben können. Die Mitarbeiter der Wohn- und Pflegeberatung hilft bei der Planung von kleineren Umbauten in den eigenen vier Wänden und der Suche nach einem passenden ambulanten Dienst. Gleichzeitig bemüht sich die Stadt jedoch auch besonders um Familien. Um sie in das Zentrum des Interesses zu rücken, eröffnete im Mai 2011 das Stellwerk in der Mittelstraße. Im Büro für Familie und Bildung im Bürgerhaus sollen Eltern und Kinder eine Anlaufstelle haben, damit sie sich in Hilden zu Hause fühlen und der Nachwuchs sich in einem familienfreundlichen Umfeld gut entwickeln kann. Die Mitarbeiter wollen mit einem offenen Ohr für Wünsche, Anregungen und Kritik dafür sorgen, dass die städtischen Angebote den Bedürfnissen von Familien entsprechen. Beim Thema Kinderbetreuung macht sich Hilden bereits für seine kleinen Bürger stark. In den insgesamt 25 Einrichtungen stehen 228 Plätze für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung, für die Älteren gibt es 1388 Kindergartenplätze. Die Einrichtungen haben unterschiedliche Schwerpunkte und arbeiten eng mit den Schulen zusammen. Die elf Grundschulen, zwei Gymnasien, drei Realschulen, eine Gesamt- und eine Hauptschule bereiten die Kinder und Jugendlichen auf ihren weiteren Lebensweg vor.

Da Wohnraum in Hilden gefragt ist, gibt es zahlreiche Baustellen. An der Hofstraße entsteht ein dreigeschossiges Haus mit elf Wohnungen, an der Nordstraße ein Mehrfamilienhaus mit Eigentumswohnungen und an der Ecke Düsseldorfer-/Niedenstraße sind fünf Reihenhäuser im Bau. Ein Mehrgenerationenhaus errichtet die Firma Ziska an der Ellerstraße Ecke Heerstraße. In den 26 Wohnungen und einem Penthouse sollen Senioren und Familien Tür an Tür leben.

Wohnraum in Hilden hat jedoch ihren Preis. Hinter Spitzenreiter Ratingen zählt Hilden zu den teuersten Städten im Kreis Mettmann. Zwischen 8,93 und 9,58 Euro kostet die Kaltmiete im oberen Preissegment pro Quadratmeter und Monat. Im unteren Marktbereich müssen Mieter immer noch zwischen 5,41 und 5,60 Euro zahlen. Damit liegt Hilden deutlich über dem Landesdurchschnitt von 4,13 Euro. Der Anteil der Warmmiete an der Haushaltskaufkraft beträgt zwischen 18,1 und 19,4 Prozent.

DOMINIQUE SCHROLLER

(NGZ)
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