Hilden Eine Karriere wie im Kinofilm

Hilden · Sandra Abend arbeitet derzeit an ihrer Professur in Düsseldorf. Die Hildenerin, dem Museum seit ihrer Zeit als Praktikantin verbunden, ist dort längst Kuratorin. Mit ihrem Mann lebt sie in City-Nähe.

 Sandra Abend.

Sandra Abend.

Foto: Staschik, Olaf

Bei einem dieser Schönheits-Wettbewerbe im Fernsehen würde dieses "Mädchen" garantiert auf einem der vorderen Plätze landen. Sandra Abend ist nämlich ohne jeden Zweifel idealgroß, hat eine hinsehenswerte Figur, lange echtrote Haare und ein unglaublich natürliches Lachen. Hier könnte nun Schluss sein mit der Schwärmerei, wäre diese Frau nicht auch noch super-klug und würde gerade eine Professur an der Düsseldorfer Heinrich-Heine Universität anstreben.

Wer immer einen der stets sorgfältig vorbereiteten Kataloge zu einer Ausstellung im Fabry-Museum liest, wird von einem profunden Wissen und einer geschliffenen Wortwahl beeindruckt. Häufig stammt beides von der Autorin Dr. Sandra Abend. Öffentlich begegnet man einer natürlichen, jungen Frau, die mit anspruchsvollsten kulturhistorischen Vorträgen, oder wie jüngst zur Eröffnung der aktuellen Ausstellung "Die Dosis macht das Gift", zu der sie auch in der Jury saß, zu begeistern weiß.

Schon seit 1996, mit dem Beginn ihres Studiums (Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie) an der Universität Düsseldorf arbeitete die gebürtige Hildenerin für das Museum. Damals im Praktikum, heute als feste freie Mitarbeiterin. "Ausstellungen vorzubereiten, Texte zu schreiben, Forschungsarbeit voran zu treiben, Ideen umzusetzen und vor allem das Vermitteln und Erklären von Kunst sind mir wichtig in meinem Beruf." An der Itter hat sie sich auch in der jungen Generation durch ihr Engagement für die Kinder- und Jugend-Artothek, deren Leiterin sie seit 1998 ist, einen Namen gemacht. Bei Vorschulkindern, ganzen Klassenverbänden bis hin zu den Eltern will sie Interesse für Kunst und Fotografie wecken.

Aktuell hören 80 Studenten ihr Seminar "Archetypen von Gefühl und Leid" an der Düsseldorfer Uni, in dem sie darüber doziert, "wie in der Kunst Schmerz und Tod, Leid und Liebe für jedermann verständlich vermittelt werden". Promoviert hat Sandra Abend 2005 mit einer Arbeit über den kanadischen Fotografen Jeff Wall. "Weil ich etwas über einen lebenden Künstler schreiben wollte", sagt sie dazu. Überhaupt hegt sie große Sympathie für die Fotografie. Und so kommt auch Romantik ins Spiel: Als nämlich Michael Ebert, ein ehemaliger RP-Fotograf, nach vielen Jahren ein aktuelles Presse-Foto seines Nachfolgers und Freundes Olaf Staschik betrachtet, "habe ich mich in ihr Foto verknallt". Nach vielen Jahren gemeinsamer Arbeit für die Foto-Workshops im Museum, sind der Fotograf und Hochschuldozent Evert und Sandra Abend heute eine Ehepaar.

Da haben sich offensichtlich zwei gefunden, die in einer gemütlichen Altbauwohnung in direkter City-Nähe ihr "Savoir vivre" pflegen. Er ist leidenschaftlicher Koch, sie große Genießerin. Schwimmen hält sie fit. Neben der gemeinsamen Arbeit im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Photografie und an der Neuauflage ihres erfolgreichen "Kinder Foto Lehrbuch" hat sich Dr. Abend nun der kunsthistorischen Forschung über "Moderne Ikonen" verschrieben.

Demnächst wird man also von Professor Abend hören.

(chm)
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