Hilden Einbrüche: Erfolg für Polizei

Hilden · Die Fahnder haben einen 48-jährigen Berufsverbrecher in Hilden festgenommen. Seine Wohnung war voll mit Diebesgut. Bei der Festnahme wollte sich der zu fünf Jahren Haft Verurteilte das Leben nehmen.

 Fundstücke aus der Wohnung des Hildener Serientäters

Fundstücke aus der Wohnung des Hildener Serientäters

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Ein in Düsseldorf-Wittlaer gestohlenes Handy wurde dem 48-jährigen Serientäter zum Verhängnis. Wie genau, wollte Marcel Fiebig, Sprecher der Düsseldorfer Polizei, nicht sagen: "Auch Einbrecher lesen Zeitung." Die Fahnder fanden heraus, wo der Berufsverbrecher in Hilden wohnte. Als sie vor seiner Tür auftauchten, versuchte der Mann, sich mit einem Stich in die Brust das Leben zu nehmen. "Er wurde festgenommen, ist nicht in Lebensgefahr und sitzt jetzt in Untersuchungshaft", teilte die Düsseldorfer Polizei, die den Zugriff selber durchführte, weiter mit.

Der Hildener sei der Polizei seit fast 20 Jahren als Einbrecher bekannt. Er wurde zuletzt 2009 zu fünf Jahren Haft verurteilt, befand sich aber auf freiem Fuß. Die Düsseldorfer Polizei legt ihm mindestens zehn Einbrüche zur Last. Für die Kreispolizei Mettmann gehen neun Einbrüche im Hildener Norden und Osten auf sein Konto, so Sprecher Frank Sobotta: "Ein alter Bekannter." Der Täter hatte sich auf hochwertige Uhren, Laptops, Kameras und Handys spezialisiert. Seine Wohnung war voll mit Diebesgut.

Das war nicht der einzige Erfolg der Polizei. Im Februar nahm die Polizei in Bergisch Gladbach zwei Serieneinbrecher (23 und 40 Jahre alt) fest, die auch in Hilden mindestens drei Einbrüche begangen haben sollen. In ihren Hotelzimmern wurden zahlreiche Pakete mit Diebesgut gefunden, adressiert an die Heimatadresse in Chile. Wert: 90 000 Euro.

m Mai nahm die Polizei einen 30-jährigen Hildener nach einem Einbruchsversuch fest. Gegen ihn lag ein Haftbefehl vor — wegen Einbruchs. In der vergangenen Woche stellte die Polizei in Mettmann zwei Albaner nach einem Einbruch. "Ihr Wagen war in Spanien zugelassen", berichtet Sobotta. "In Düsseldorf kommt bereits rund die Hälfte der identifizierten Einbrecher von außerhalb", weiß Kollege Marcel Fiebig: "Das kann die Region sein, Deutschland, die Niederlande oder Osteuropa." Die Region Düsseldorf gelte als reich mit guten Verkehrsverbindungen. Das ziehe Täter an.

Die Festnahmen könnten deshalb nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahl der Einbrüche steige, "unangenehm hoch" und die Aufklärungsquote "bedauerlicherweise gleichmäßig schlecht" sei, redet der Mettmanner Polizeisprecher Frank Sobotta nicht um den heißen Brei herum. Im Moment gebe es im Mettmanner Südkreis etwas weniger Einbrüche, weil die Polizei dort verstärkt präsent sei. Benachbarte Polizeibehörden arbeiteten jetzt stärker im Verbund zusammen, um reisenden Tätern schneller auf die Schliche zu kommen. Erfolge gebe es bei der Verhinderung von Einbrüchen durch bessere Sicherungen von Fenstern und Türen. Sobotta: "Wir stellen viele Einbruchsversuche fest, wo die Täter scheitern." In der nächsten Woche will der neue Direktionsleiter Kriminalität seine Strategie gegen Einbrecher vorstellen.

(RP/ila)
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