Hilden Ein rundum glückliches Paar

Hilden · Edith und Gerhard Niething feiern in diesen Tagen ihre diamantene Hochzeit.

 Edith und Gerhard Niething sind seit 60 Jahren verheiratet.

Edith und Gerhard Niething sind seit 60 Jahren verheiratet.

Foto: Koehlen, Stephan (teph)

Wer mit über 90 Jahren so gut gelaunt, körperlich so agil, mental uneingeschränkt und nach wie vor an allem hochinteressiert ist, der hat entweder gute Gene oder schlicht einen wunderbaren Partner, der ihn durch das Leben begleitet hat. Bei Gerhard Niething jedenfalls scheint das der Fall zu sein. Seit sechszig Jahren ist Ehefrau Edith an seiner Seite und obwohl der Senior in wenigen Tagen seinen 91zigsten Geburtstag feiert, wirkt er „fit wie ein Turnschuh“, lacht viel und ist jederzeit zu Scherzen aufgelegt. Seine Liebste, acht Jahre jünger, ist ebenfalls eine Frau voller Tatendrang und Lebensfreude.

Am 17. Juli 1959 hatten sich beide in Leipzig das Ja- Wort gegeben, in guten wie in schlechten Zeiten. „Diese Worte hatten für mich immer Bestand“, erzählt Edith Niething bei der kleinen Familienfeier. „Wir haben immer zusammengehalten, wir haben uns respektiert und ich bin so stolz auf ihn. Er ist so agil und intelligent, ich kenne niemanden, der mehr Allgemeinwissen hat als er.“ Gerhard Niething wirkt ein wenig verlegen bei so vielen Komplimenten und gibt natürlich gerne zurück: „Und sie war immer mein ruhender Pol, sie beobachtet immer ganz genau“ – er stockt einen Augenblick, seine Augen blitzen schelmisch – „vor allem bei dem, was ich so tue.“ Tochter Elke Krey, 56, und Ehemann Jürgen sind extra aus Hessen angereist. Alle vier sitzen beieinander, genießen den Besuch von Bürgermeisterin Birgit Alkenings und dem stellvertretenden Landrat Michael Ruppert und schwelgen in Erinnerungen. „Die Beziehung meiner Eltern war immer geprägt von Bescheidenheit, Respekt und Kompromissfähigkeit, von Fürsorge und einer ganz, ganz tiefen Liebe“, beschreibt es die Tochter.

1951 war Gerhard Niething als Galvanotechniker von Leipzig nach Düsseldorf gekommen, als er 1958 kurz in seine Heimat zurückkehrte, traf er auf die damals 22-jährige Edith. Es war Liebe auf den ersten Blick. Auf die Hochzeit folgte eine erste eigene Wohnung in Düsseldorf, der Hausbau in Hilden und die Geburt der Tochter. „Wir haben viel in Handarbeit gemacht und uns so nach und nach etwas aufgebaut“, erinnert sich der Rentner, „wir sind viel gereist, wir haben die ganze Welt gesehen und besonders schön ist es eigentlich am Grand Canyon.“ Dann fügt er grinsend hinzu: „Zumindest wenn Trump nicht davor steht.“ 

Wenn es die Zeit zulässt, kümmert sich das Paar rührend um die zwei Enkeltöchter. „Solche Großeltern kann man nur jedem Kind wünschen“, schwärmt Schwiegersohn Jürgen. Nun würde sich das betagte Ehepaar sehr über Urenkel freuen, aber nur darauf warten und „Tee trinken“ – das wäre nichts für zwei so rüstige Menschen. „Wir lieben unseren großen Garten und fahren gerne mit Bus oder Taxi in die Stadt“, sagt Edith Niething. Bis vor kurzem sei ihr Gatte sogar noch Auto gefahren. „Ich habe den Führerschein aus Vernunftsgründen abgegeben, es ist mir schwer gefallen, aber bevor etwas passiert, sollte man doch so weitsichtig sein“, erklärt der 90-Jährige. Im August will die Familie das Ehejubiläum im großen Kreise nachfeiern.

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