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Unterbacher See Ein heißer Job: Schwimm-Meister am FKK-Strand

Hilden · Frank Bauer ist in diesen Tagen nicht allein. Gestern hatte er 11 000, heute werden es wohl mehr als 15 000 Gäste werden. Badegäste, denn der 46 Jahre alte Frank Bauer leitet die beiden Strandbäder am Unterbacher See, unterhalten vom gleichnamigen Zweckverband, dem die Städte Düsseldorf, Hilden und Erkrath angehören. Ein knappes Drittel derjenigen, die da Abkühlung am See suchen, lassen sämtliche Hüllen fallen, sobald sie angekommen sind. Wegen dem großen FKK-Gelände hinter dem Bast-Zaun am Südstrand hat sich Frank Bauer schon so manche Frotzelei anhören müssen. "Manche behaupten, ich hätte den heißesten Arbeitsplatz der Stadt", sagt er lachend. Wassertemperatur 24, Luft knapp 40 Grad.

 Frank Bauer ist seit 22 Jahren Schwimm-Meister im FKK-Bereich des Unterbacher Sees. Ab und zu schaut er auch in den anderen Abschnitten, wo die bekleideten Gäste sonnenbaden, nach dem Rechten.

Frank Bauer ist seit 22 Jahren Schwimm-Meister im FKK-Bereich des Unterbacher Sees. Ab und zu schaut er auch in den anderen Abschnitten, wo die bekleideten Gäste sonnenbaden, nach dem Rechten.

Foto: Ralph Matzerath

Frank Bauer ist in diesen Tagen nicht allein. Gestern hatte er 11 000, heute werden es wohl mehr als 15 000 Gäste werden. Badegäste, denn der 46 Jahre alte Frank Bauer leitet die beiden Strandbäder am Unterbacher See, unterhalten vom gleichnamigen Zweckverband, dem die Städte Düsseldorf, Hilden und Erkrath angehören. Ein knappes Drittel derjenigen, die da Abkühlung am See suchen, lassen sämtliche Hüllen fallen, sobald sie angekommen sind. Wegen dem großen FKK-Gelände hinter dem Bast-Zaun am Südstrand hat sich Frank Bauer schon so manche Frotzelei anhören müssen. "Manche behaupten, ich hätte den heißesten Arbeitsplatz der Stadt", sagt er lachend. Wassertemperatur 24, Luft knapp 40 Grad.

Tatsächlich geht es entlang der 147 Meter breiten textillosen Uferlinie gesitteter zu als in manch anderer Ecke der beiden Strandbäder. "Die FKK-Gäste sind ein sehr ruhiges, aufmerksames Publikum." Wenn abends der letzte Badegast nach Hause schlappt, kann man den Unterschied zwischen "Mit" und "Ohne" mit bloßem Auge sehen: "Die Wiese im FKK-Bereich wird wesentlich sauberer zurückgelassen als die am Textilstrand ein paar Meter weiter." Dort müssen Chipstüten, Eispapierchen und fies klebende Kaugummi erst einmal zusammengeharkt werden.

Zwei Damen auf einer Wiese bestätigen: "Wir kommen hier hin, weil man hier wirklich in aller Ruhe entspannen kann." Die FKKler seien völlig unter sich und durch einen Sichtschutz vom übrigen Badebetrieb getrennt. Vielleicht wird auch dieser Zaun irgendwann fallen; noch wird das Flechtwerk von den meisten begrüßt, die hierhin kommen, um sich hüllenlos dem Hochsommer zu stellen. Von Verklemmtheit oder dem pikierten Seitenblick auf "die völlig Nackten" sei schon lange nichts mehr zu spüren. "Ich mache diesen Job bereits seit 22 Jahren, immer noch mit großer Begeisterung. Mittlerweile geht man viel freizügiger und lockerer mit dem Thema FKK um", sagt Frank Bauer.

In einem verstehen er und die acht Rettungsschwimmer allerdings keinen Spaß: "Wenn Eltern ihre Kinder ohne Sonnenschutz auf dem Kopf und manchmal auch ohne Sonnencreme hier spielen lassen, dann weisen wir auf die Gesundheitsrisiken hin." Meistens wirkt das.

Vor allem bei jungen FKK-Interessenten kommt es manchmal zum "Handy-Pfiff": Ab einem Alter von 16 dürfen Mädchen und Jungen ausprobieren, ob textilfreies Baden schöner ist als angezogenes. "Wenn dann hier allzu intensiv mit den Handys hantiert wird, schreiten wir ein." Es soll sich kein FKKler unfreiwillig als Nackedei in den sozialen Netzwerken wiederfinden.

DIRK NEUBAUER

(RP)
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