Hilden Es gibt viel zu tun: Kinderschutzbund packt an

Hilden · (RP) Die Aufgaben und Projekte, die der Kinderschutzbund Hilden, wahrnimmt und anbietet, sind vielfältig. Sie reichen vom Verkauf gut erhaltener Kinderbekleidung über die beliebte Schlafsackstunde für Mütter mit Babys bis hin zur Begleitung in schweren Stunden.

 Den neuen Adventskalender präsentieren (v.l.) Christa Kolewinski vom Hildener Kinderschutzbund, Wolfgang Mertens vom Internationalen Friedensdorf in Oberhausen und Lions-Präsident Stephan Dorn.

Den neuen Adventskalender präsentieren (v.l.) Christa Kolewinski vom Hildener Kinderschutzbund, Wolfgang Mertens vom Internationalen Friedensdorf in Oberhausen und Lions-Präsident Stephan Dorn.

Foto: Ralf G. Kraemer

So sieht ein ziemlich normaler Donnerstag für Geschäftsführerin Christa Cholewinski aus.

Um 8.30 Uhr beginnt der Arbeitstag. Zuallererst muss im Beratungsraum umgeräumt werden. „Eigentlich findet hier die Nachhilfe statt, die wir in Kooperation mit der städtischen Grundschule Schulstraße durchführen. Aber weil heute auch Schlafsackstunde ist, weicht die Nachhilfe aus.“ Christa Cholewinski bereitet den Stuhlkreis für die jungen Mütter und ihre Babys vor, stellt Bettchen und Babypuppe in die Mitte. Dann packt sie die Tüten mit den Schlafsäcken.

Das Projekt „Schlafsackstunde“ gibt es seit gut sechs Jahren. Familienkinderkrankenschwester Petra Quellhorst erklärt den Müttern, welche Faktoren dem sogenannten Plötzlichen Kindstod vorbeugen. Ein wichtiger Baustein ist der Schlafsack und damit der Verzicht auf eine Decke, die sich das Baby übers Gesicht ziehen könnte. Mütter, die teilnehmen, bekommen im Anschluss einen Schlafsack geschenkt. „Dank unserer Sponsoren können wir die Schlafsackstunde auch im kommenden Jahr weiterführen“, freut sich Christa Cholewinski.

Zwölf Mütter und Babys haben sich für 10 Uhr angemeldet. Noch ist ein bisschen Zeit. Christa Cholewinski bereitet den Offenen Kleiderschrank vor. An zwei Tagen die Woche kann gut erhaltene Kinderbekleidung zum kleinen Preis erstanden werden. Der Erlös fließt zu 100 Prozent in die Arbeit des Kinderschutzbundes. „Wir bieten nur Sachen an, die wir unseren Kindern oder Enkelkindern auch anziehen würden“, erzählt die Geschäftsführerin und schiebt den nächsten eng bestückten Kleiderständer in den Flur. Das Angebot wird vor allem von der großen Gruppe Ehrenamtlicher getragen. Kleidung durchsehen und sortieren, auf Wunsch wird auch beraten.

Christa Cholewinski eilt in die kleine Küche, schnell noch Kaffee für die Ehrenamtlichen kochen. Dann begrüßt sie im Beratungsraum zusammen mit Petra Quellhorst die Frauen zur Schlafsackstunde und verlässt leise den Raum. „Die Babys sind gerade so schön ruhig. Da halten wir die offizielle Begrüßung gerne kurz, damit genug Zeit fürs Wesentliche bleibt.“

Mithelfen beim Offenen Kleiderschrank, Telefonate, Mails beantworten – die nächsten Stunden vergehen schnell. Nach einer Mittagspause steht die Trauerbegleitung im Fokus. Seit mehr als 15  Jahren bietet Christa Cholewinski für Kinder und Eltern eine professionelle Trauerbegleitung an. Denn wenn die Mutter, der Vater oder ein Geschwisterkind sterben, ist oft kaum noch etwas wie vorher. Sie  ausgebildete Trauerbegleiterin mit dem Schwerpunkt Kinder, Jugendliche und Erwachsene, psychologische Beraterin und hat ihre Kenntnisse in mehreren Fortbildungen erweitert. Drei Kinder kommen heute vorbei, die Termine sind – mit Rücksicht auf die Stundenpläne der Schulen- im Stundentakt, 16, 17, 18 Uhr.

„Mein Anspruch ist natürlich, dass auch das ältere Kind um 18 Uhr dieselbe Aufmerksamkeit bekommt wie das Kind, das einen früheren Termin hat“, sagt Christa Cholewinksi. Und im Anschluss müssen die Protokolle der Begleitungen geschrieben werden. Gegen 20 Uhr gehen die Lichter im Kinderschutzbund aus. „Manchmal etwas früher, an anstrengenderen Donnerstagen auch etwas später.“

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