Hilden Drama "Dubai-Container" vorerst beendet

Hilden · Die Feuerwehr zerlegte das nutzlose Ungetüm am Bandsbusch. Ein Abrissunternehmer holte es ab.

 Dass es in Hilden auch gelungene Container-Lösungen für Flüchtlinge gegeben hat, belegt der Modulbau am Schalbruch.

Dass es in Hilden auch gelungene Container-Lösungen für Flüchtlinge gegeben hat, belegt der Modulbau am Schalbruch.

Foto: Stadt Hilden

Am Ende machte eine Feuerwehrübung dem Ungetüm den Garaus: Der letzte verbliebene sogenannte Dubai-Container ist Geschichte. Hildener Feuerwehrleute rückten dem überdimensional großen Kasten jetzt mit speziellem Schweißgerät zu Leibe und teilten ihn in der Mitte durch.

Die Übung hat der Stadtverwaltung Hilden vermutlich jede Menge Geld gespart, denn der Container, der auf dem Parkplatz der Bezirkssportanlage am Bandsbusch stand, war viel zu groß, um von einem normalen Sattelschlepper abtransportiert werden zu können.

"Solch ein Sondertransport mit einem übergroßen Fahrzeug wäre uns vermutlich ziemlich teuer gekommen", sagt Maria Grüntken, Sachgebietsleiterin für den Bereich Technik bei der städtischen Gebäudewirtschaft. Nach der Feuerwehr-Aktion habe jedoch ein Hagener Abbruchunternehmen die nunmehr für den normalen Transport geeigneten Teile auf eigene Rechnung abgeholt, um sie weiter zu verwerten.

Damit kann ein Kapitel geschlossen werden, das viel Ärger und mindestens 238.000 Euro Schaden eingebracht hat. Ende 2015 hatte die Stadt Hilden Wohncontainer für Flüchtlinge bestellt und vorab bezahlt, wie manche andere Kommune unter dem Druck des täglichen Zustroms auch. Das ursprüngliche Angebot stammte von einer Firma mit Sitz in Dubai, Vertragspartner wurde aber eine Tochtergesellschaft, die sich dann umbenannte und sich schon davor von der Mutterfirma löste. Nach deren Angaben ging der Auftrag weiter an eine andere Unter-Firma, die - so hieß es damals - wohl betrügerisch gehandelt habe.

Das gezahlte Geld war jedenfalls weg - und der einzige tatsächlich gelieferte Container verfügte in seinem Inneren noch nicht einmal über elektrische Leitungen. Die einzigen, die tatsächlich Gefallen an dem Stahlkasten fanden, waren spielende Kinder, die sich dort bei Regen gerne einmal unterstellten.

Der Ärger um die Dubai-Container zog derart Kreise, dass sich der Bund der Steuerzahler veranlasst sah, in die Diskussion einzugreifen. "Nach unserem Kenntnisstand hat Hilden keine Fehler gemacht", hieß es im März dieses Jahres. 2015 hätten viele Städte vor einer "Extremsituation" gestanden.

Dass Container-Unterkünfte auch reibungslos gebaut werden und funktionieren können, lässt sich übrigens im Bereich Schalbruch feststellen. Dort entstanden vor zwei Jahren Container für bis zu 200 Flüchtlinge - und die kamen nicht aus Dubai.

(RP)
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