"Ach, hier war ich ja noch nie": Nur ein Satz, den Vielgraf bei seinen Führungen zu hören bekommt, der zeigt, dass selbst Einheimische bei ihm noch was dazu lernen können. Hilden ist seine zweite Heimat, seit er 1975 in die Itterstadt zog. "Meine Kinder sind hier aufgewachsen und zur Schule gegangen", viel Zeit also, um in einer Stadt Eindrücke und Kontakte zu sammeln.

Bei seinen Führungen erzählt Vielgraf gerne vom Wandel der Stadt, denn als er herzog "gab es viel Industriebrache. Der Warrington- Platz war noch ein Parkplatz." Heute sieht er Hilden als eine blühende Stadt an - und zeigt sie so auch gerne den Gästen. Sein Wissen über Hilden hat er sich hauptsächlich selbst angelesen. Wie auch Gerhard Wollmann, der 2013 zusammen mit Wilfried Vielgraf, den er als "einen guten Stadtführer" bezeichnet, den Stadtführerlehrgang der VHS besuchte. Wollmann trieb seine Passion sogar noch weiter und verfasste seitdem gut 20 Wikipedia-Einträge mit Hildener Bezug.

40 Jahre lang hat Wilfried Vielgraf als Verwaltungskaufmann in Wuppertal gearbeitet, für seinen Wohnort hatte er da nur wenig Zeit. Jetzt weiß er natürlich: "Hier gibt es eine Menge zu zeigen und zu erzählen." Hierfür lobt ihn auch Bernd Gemeiner, der als Stadtführer das Thema "Kunst und Kneipe" behandelt: "Als nicht gebürtiger Hildener hat er sich unheimlich gut eingearbeitet." Neben den Hintergründen vergangener Industrien hat es Vielgraf vor allem die Altstadt angetan. "Die Reformationskirche und der kleine, alte Kern drumherum sind wirklich etwas Besonderes." Gut zu Fuß war der gebürtige Rostocker schon immer,er lief sogar mal einen Marathon. Heute hält er sich neben seinen Stadtführungen mit Spaziergängen fit, die ihn von der Innenstadt bis in den Hildener Stadtwald führen.

Informationen zu den Hildener Stadtführungen gibt es im Internet unter www.vhs-hilden-haan.de.