Hilden Brache blüht für Insekten auf
Hilden · Die Stadt hat an der Heinrich-Hertz-Straße eine 1000 Quadratmeter große Blühwiese angelegt.
Im Frühjahr hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz Hilden 500 Samentütchen mit einer Blumen- und Kräutermischung verteilt, damit Hilden für „Bienen und Co.“ aufblüht. Hintergrund: In den vergangenen 27 Jahren sind drei Viertel der fliegenden Insekten verschwunden. Wissenschaftler haben die erschreckende Beobachtung des Entomologischen Vereins Krefeld bestätigt. Auch die Stadt wolle etwas für Insekten tun, hatte Bürgermeisterin Birgit Alkenings dem BUND versprochen – und Wort gehalten. Die Stadt hat an der Heinrich-Hertz-Straße eine rund 1000 Quadratmeter große Brache als Blühwiese hergerichtet. Gesät wurden rund 50 ein- und mehrjährige Kräuter. Demnächst sollen noch einige Obstbäume gepflanzt werden. Die Fläche wurde eingezäunt, damit dort kein Grünschnitt entsorgt wird oder ein Hundeauslauf entsteht. Bei der Anlage und Pflege von Grünflächen achtet die Stadt darauf, dass heimische und insektenfreundliche Arten verwendet werden. Eine Blühwiese bedeute deutlich mehr Arbeit für die städtischen Gärtner als eine normale Wiese, so Bauhof-Leiter Ulrich Hanke. Um den Anteil an blühenden Pflanzen auf einer vorhandenen Wiese zu erhöhen, müsse das Mähgut nach dem ersten Schnitt zunächst liegen bleiben: Damit die Pflanzen aussamen können. Dann würde in einem zweiten Arbeitsgang das Mähgut entfernt. Um den Nährstoffeintrag in den Boden zu verringern, wäre eine zweite Mahd sinnvoll – mit Aufnahme des Grases. „Diese Arbeitsweise ist jedoch mit der derzeitigen Personal- und Maschinenausstattung des Zentralen Bauhofs nicht umsetzbar“, sagt Hanke. Deshalb sei in diesem Jahr eine „Wechselmahd“ eingeführt worden. Das bedeutet: Die Wiesen werden nicht mehr komplett gemäht, sondern nur noch teilweise. „Inseln“ bleiben stehen.