Hilden/Haan Die Neustarter im Landtag

Hilden/Haan · Heute kommen die 237 Abgeordneten zu ihrer ersten Sitzung im Düsseldorfer Plenum zusammen. Die beiden Sozialdemokraten Jens Geyer und Manfred Krick vertreten dort unter anderem Hilden und Haan. Ihr gemeinsames Büro ist noch ein Provisorium.

 Noch mit viel Raum um sich herum: Jens Geyer (stehend) und Manfred Krick in ihrem Besprechungsraum im Landtag

Noch mit viel Raum um sich herum: Jens Geyer (stehend) und Manfred Krick in ihrem Besprechungsraum im Landtag

Foto: linda Hammer

Viel Zeit, sich einzugewöhnen, bleibt den Parlamentsneulingen nicht. Heute konstituiert sich der 16. Landtag in NRW. Am Dienstag müssen bereits die ersten Gesetze – Staatsvertrag über die Gründung einer gemeinsamen Klassenlotterie der Länder, Hilfen für Blinde und Gehörlose, Restrukturierung der Westdeutschen Landesbank, Glücksspielstaatsvertrag – beschlossen werden, weil Fristen drängen. Das gemeinsame Büro von Manfred Krick und Jens Geyer ist ein Provisorium, das aus einem Besprechungstisch und sechs Stühlen besteht. Wegen der zahlreicher Überhangs- und Ausgleichsmandate ist die Zahl der Abgeordneten von 181 auf 237 gestiegen. Die muss die Landtagsverwaltung erst einmal unterbringen. "Einen Büroarbeitsplatz gibt es vielleicht nach der Sommerpause", hat Geyer gehört. Heute sollen die Abgeordneten erst einmal Laptops und Internet-Adresse erhalten.

Geyer ist freigestellter Vorsitzender des Betriebsrats von UCB Pharma in Monheim und will das auch weiterhin bleiben. "Ich habe 14 engagierte Kollegen im Betriebsrat, die mich unterstützen", sagt der Landtagsabgeordnete, der den Wahlkreis 36 (Monheim, Langenfeld, Hilden-Süd) vertritt: "Das wird funktionieren. Von Monheim bis zum Landtag sind es nur 25 Minuten." Sein Wahlsieg sei im anfangs "wie ein schöner Traum" vorgekommen: "Ich habe über eine Woche gebraucht, bis ich das realisiert hatte." Gewundert habe er sich auch über die zahlreichen Glückwünsche, die er erhalten hat. So eine großen Anteilnahme habe er nicht erwartet. In welchen Landtagsausschüssen er mitarbeiten wird, sei offen: "Das hängt auch von den Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Grünen ab und davon, wie viele Mitglieder die Ausschüsse haben werden."

Manfred Krick hat in den vergangenen Tagen sein Büro als Garten- und Friedhofsamtsleiter der Stadt Düsseldorf geräumt und die Geschäfte übergeben. Sein Beschäftigungsverhältnis ruht. Der Mettmanner will sich ganz auf seine neue Aufgabe als Abgeordneter für Haan, Hilden-Nord, Mettmann Süd und Erkrath konzentrieren: "Das gibt mir Luft, darüber bin ich froh."

Sein erster offizieller Termin im Düsseldorfer Landtag fiel zufällig mit seinem 56. Geburtstag zusammen. "Große Freude" habe er empfunden – und "große Neugier" darauf, was jetzt auf ihn zukommt. Krick organisiert zurzeit erste Termine in seinem Wahlkreis, etwa einen Antrittsbesuch bei Bürgermeister Knut vom Bovert in Haan. Die ersten Lobbyisten hätten sich auch schon bei ihm gemeldet. Da sei er aber sicher nicht der einzige, glaubt Krick. In den Landtag nach Düsseldorf will der Mettmanner weiter mit dem Regionalexpress fahren – wie früher ins Gartenamt nach Düsseldorf.

Der Familienurlaub im Juli werde aber wohl wie geplant stattfinden. Der dreifache Familienvater will an den Adria-Strand aber auch Akten mitnehmen. Etwa über die Verfahrensweisen im Landtag. Krick: "Es ist wichtig, die Spielregeln zu kennen."

(RP)
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