Haan Die Mitte bewusst machen

Düsseldorf · Die Stadt Haan hat sich für die Teilnahme am Wettbewerb "Ab in die Mitte" beworben. Am Sonntag wird die Wirtschaftsförderung an ihrem Stand auf dem Brunnenfest über das Projekt informieren.

"Ab in die Mitte! Die City-Offensive NRW" nennt sich ein Wettbewerb, an dem die Stadt Haan teilnehmen möchte. Mit acht Aktionstagen soll nicht nur das Wettbewerbsmotto "Jung und Alt — starkes Potenzial für die Städte" umgesetzt werden, Vielmehr soll der Neue Markt als städtischer Hauptplatz stärker in das Bewusstsein der Bürger geholt werden. RP-Redakteur Ralf Geraedts sprach mit Wirtschaftsförderer Elmar Jünemann über die Ideen, die in einem Arbeitskreis entwickelt worden sind.

Wie kam es zu der Bewerbung?

Jünemann Zunächst hat uns das Motto angesprochen, mit Jung und Alt zu arbeiten. Zusätzliche Motivation war es der Anspruch, eine Verknüpfung mit einem städtebaulichen Projekt herzustellen. Der als städtischer Hauptplatz angelegte Neue Markt ist stets weit hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben. Es geht jetzt darum, den Bürgern den Platz und seine Potenziale vor Augen zu führen.

Wie soll das geschehen?

Jünemann Es sollen zielgruppenbezogen ganz verschiedene Impulse gesetzt werden. So sollen zum Auftakt Anfang Juli mobile Gartenbeete angelegt werden. Ferienstimmung könnten Sand-Spielfelder vermitteln. Außerdem ist an einen Wasser-Wellness-Tag am Markt gedacht. Das Büchereifest kann besonders jüngere Bürger ansprechen. Während der Sommerferien versuchen wir, die Kinder der Stadtranderholung mit dem Thema Jung und Alt zu erreichen. Eine Veranstaltung mit Lagerfeuer-Romantik soll eine dazu passende Aktion sein.

Wer hat die Ideen entwickelt?

Jünemann Rund ein Dutzend kreativer Haaner Bürger, die auch mit Jugend- bzw. Seniorenarbeit befasst sind, hat sich in einem Workshop Gedanken gemacht, wie der Neue Markt zum Mittelpunkt vernetzter Aktivitäten werden könnte. Der Platz hat nie Aufenthaltsqualität entfaltet. Ursache waren verschiedenste Restriktionen — der Wochenmarkt, die Kirmes, der geplante Bau des Einkaufscenters, das Ruhebedürfnis der Anwohner, die Qualität des Bodenbelags. Der Platz war mehr gewünschte als tatsächliche Mitte. Dieser Notstand soll behoben werden. Die Nischen rund um den Brunnen wollen wir temporär angenehmer gestalten.

Woher kommt das Geld?

Jünemann Wenn Haan als Wettbewerbsteilnehmer ausgewählt wird, fließen Fördergelder des Landes. Die decken 60 Prozent der Kosten. Der Rest wäre aus Eigenmitteln zu bezahlen, wobei schon eine Reihe von Sponsoren ihre Unterstützung in Aussicht haben.

Wann wird die Entscheidung fallen, ob Haan ausgewählt wurde?

Jünemann Ende des Monats.

Und wenn es für die Gartenstadt keinen Zuschlag geben sollte?

Jünemann Die Ideen sind da. Es wäre schade, wenn sie fallengelassen würden. Die Erkenntnisse aus dem Arbeitskreis sind interessant für das städtische Leitbild. Die Arbeit bisher war ein deutlicher Impuls. Am Sonntag wird die Wirtschaftsförderung beim Brunnenfest nicht nur auf die Familien- und Freizeitkarte hinweisen. Workshop-Mitarbeiter werden ebenfalls am Stand präsent sein und die Ideen erläutern.

(RP)
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