Schnee und Eis Städte sind ganz auf Eiszeit eingestellt

Hilden/Haan/Ratingen · Es ist knackig kalt. Die RP hat sich umgehört, wie die Rheinländer in der Region mit der Kälte umgehen. Es gibt besondere Kleidung für Einsatzkräfte.

 Oben: An diesem Brunnen vor dem Gebäude der Targo-Versicherung an der Hofstraße in Hilden hat Väterchen Frost eine tolle Skulptur geschaffen.  Links: Die Feuerwehr Haan hat im Freizeitpark Ittertal Menschenrettung über Eisflächen geübt.

Oben: An diesem Brunnen vor dem Gebäude der Targo-Versicherung an der Hofstraße in Hilden hat Väterchen Frost eine tolle Skulptur geschaffen. Links: Die Feuerwehr Haan hat im Freizeitpark Ittertal Menschenrettung über Eisflächen geübt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Brunnen gefrieren zu wundervollen Eisskulpturen, Kinder schliddern über zugefrorene Pfützen, endlich ist der Winter mit Temperaturen unter den Gefrierpunkt da. Aber die Kältewelle hat auch viele Nachteile.

Bei starkem Frost kann es beispielsweise vorkommen, dass der Inhalt von Abfallgefäßen, insbesondere von Biotonnen mit feuchten Bioabfällen fest friert und die Gefäße sich nicht oder nur teilweise entleeren lassen.

Darauf weist Hildens Abfallberater Frank Berndt hin: „Werden die Gefäße zu stark am Müllfahrzeug geschüttelt, besteht die Gefahr, dass sie platzen.“ Die Bürger könnten mithelfen, das zu verhindern. Wo möglich, sollte die Biotonne in Garage, Schuppen oder Keller abgestellt und erst am Morgen der Abholung herausstellt werden.

Wenn feuchte Abfällen in Zeitungspapier eingepackt werden, frieren sie nicht so schnell fest. Nicht vollständig geleerte Biotonnen könnten aufgrund der engen Tourplanung nicht nachgeleert werden.

Die Feuerwehr Haan hat sich akribisch auf die Kältewelle vorbereitet – und geübt, wie eine Person über eine Eisfläche gerettet werden muss. Der Freizeitpark Ittertal hat seine Eisfläche für eine Übung zur Verfügung gestellt. „Die Übung hat sehr gut geklappt, haben Kollegen berichtet“, sagt Mirko Braunheim, stellvertretender Wehrleiter: „Ich bin seit 30 Jahren bei der Feuerwehr Haan und habe die Rettung einer Person aus dem Eis noch nie erlebt – zum Glück.“

Wenn die Feuerwehrschläuche bei diesen Minus-Graden zu lange liegen und das Wasser nicht läuft, könne das Löschwasser unter Umständen gefrieren. Das könne mit dem Beimischen von Löschschaum verhindert werden. Oder das Löschwasser wird in Fluss gehalten – natürlich nur dann, wenn dadurch niemand geschädigt wird.

Die Einsatzkräfte und zuständigen Mitarbeiter in den Baubetriebshöfen sind auf alles vorbereitet wie der Blick nach Ratingen zeigt. Die Stadt stellt den Mitarbeitern der Abfallentsorgung spezielle Winterkleidung zur Verfügung, also Winterjacken, Winterhandschuhe, Mützen und zusätzliche Fleecejacken. Aus Sicht der Verwaltung sind die niedrigen Temperaturen angesichts der Tatsache, dass sich die Kollegen viel bewegen, eher das kleinere Problem. Die Glätte auf Straßen, Fußwegen und Stellplätzen sei gefährlich.

„Wenn das Wetter umschlägt und Schneefall mit Glätte kommt, werden unsere Winterdienstmitarbeiter sofort in Rufbereitschaft versetzt, um die Straßen von Schnee und Eis zu befreien – wenn nötig im Dauereinsatz. Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer hat dabei höchste Priorität“, informiert das Amt für Kommunale Dienste. Das regelmäßige Einholen von Wetterdaten gehört derzeit zu den täglichen Aufgaben des Amtes.

Mit dem Winterdienst kommen die Kommunalen Dienste ihren gesetzlich vorgeschriebenen Reinigungs- und Verkehrssicherheitspflichten in den verschiedenen städtischen Bereichen nach. So gibt es einen Straßenwinterdienst, einen Winterdienst für die öffentlichen Park- und Grünanlagen sowie einen für die Ratinger Friedhöfe. Insgesamt 104 städtische Mitarbeiter befinden sich dabei in Rufbereitschaft für den Winterdienst.

Allein 51 Mitarbeiter davon sind in Rufbereitschaft auf dem Baubetriebshof, um bei Wintereinbruch mit den Räum- und Streufahrzeugen, aber auch per Hand, insgesamt rund 328 Kilometer an Fahrbahn in Ratingen von Schnee und Eis zu befreien.

Dazu gehört auch der Winterdienst an Haltestellen für öffentliche Verkehrsmittel und für Schulbusse. In jeweils zwei Schichten sind die Mitarbeiter mit vier Lkw (zweiachsige 18-Tonner), einem Multicar und einem Unimog unterwegs, um Sole und Salz zu streuen.

Hinzu kommen zehn Pritschenwagen für Mitarbeiter, die per Hand Salz streuen – dort, wo die großen Fahrzeuge nicht zum Einsatz gelangen können. 43 Mitarbeiter sind im Winterdienst der Abteilung Stadtgrün im Einsatz, wenn die Gehwege in Parkanlagen oder vor städtischen Liegenschaften von Schnee und Eis befreit oder frei gehalten werden müssen.

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