Hilden Der Winter: Gut für Mensch und Natur

Hilden · Auch wenn es fast frühlingshaft ist – der Winter beginnt. Wirklich begeistert sind wenige, wie eine Umfrage zeigt.

 Sandra Meier (Hilden): "Schnee mag ich nicht, die kühlere Jahreszeit finde ich aber ganz gut. Ich versuche, auch im Winter aktiv zu sein, aber es zieht einen doch sehr runter."

Sandra Meier (Hilden): "Schnee mag ich nicht, die kühlere Jahreszeit finde ich aber ganz gut. Ich versuche, auch im Winter aktiv zu sein, aber es zieht einen doch sehr runter."

Foto: ati/ola

Auch wenn es fast frühlingshaft ist — der Winter beginnt. Wirklich begeistert sind wenige, wie eine Umfrage zeigt.

Heute beginnt kalendarisch der Winter. Und der hat mit seinem schlechten Ruf zu kämpfen. Kälte und Dunkelheit stören viele Menschen. "Tatsächlich ist zu beobachten, dass sich in der dunklen Winterzeit mehr Menschen schlapp und gedrückt fühlen oder gar mit Depressionen zu kämpfen haben", erzählt Allgemeinmediziner Dr. Markus Wies. Die Kälte dagegen sei jedoch keineswegs schädlich. "In einem konstant kalten Winter gehen die Infektionsraten zurück. Viel schädlicher sind ständige Temperatur- und Wetteränderungen", so Wies. Ein durchgängig kalter Winter könne uns also grundsätzlich gesünder halten.

 Hans-Jürgen Müller (Langenfeld, mit Colin): "Ich brauche den Winter aus romantischen, sentimentalen Gründen. Wenn Schnee liegt, gehe ich besonders gerne mit dem Hund, denn er liebt ihn."

Hans-Jürgen Müller (Langenfeld, mit Colin): "Ich brauche den Winter aus romantischen, sentimentalen Gründen. Wenn Schnee liegt, gehe ich besonders gerne mit dem Hund, denn er liebt ihn."

Foto: Staschik, Olaf (OLA)

Die Frostperiode ist zudem unverzichtbar in der Landwirtschaft. Roland Rapp, Besitzer des Biobetriebs Gut Halfeshof in Mettmann, erklärt: "Nur der Winter kann die Insekten auf natürliche Weise in Schach halten. Außerdem wird der Boden aufgelockert, denn durch die Frosteinwirkung entsteht eine poröse Krümelstruktur des Bodens, die man als Frostgare bezeichnet." Des Weiteren würden viele Landwirte den hartgefrorenen Boden nutzen, um mit dem Traktor darüberzufahren und beispielsweise Gülle abzuwerfen oder die Feldränder zu beschneiden.

Es gibt auch Pflanzen, die den Frost für ihren Wachstumsprozess brauchen. "Winterweizen wird im Herbst gesät und sein Wachstum durch die Kälte ausgebremst. In einem milden Winter wächst der Weizen zu schnell und man erzielt keine gute Ernte", erklärt Rapp. Auch Erdbeerpflanzen profitieren von einem kalten Winter, da sie danach umso mehr Blüten ausbilden und somit mehr Früchte tragen. Doch auch andere Pflanzen sind an die Kälte perfekt angepasst. "Unsere heimische Flora und Fauna besteht aus echten Spezialisten für die Anpassung an wechselnde klimatische Bedingungen", erläutert Förster Dennis Anders. Der Winter leite eine Ruhephase für viele Naturgesellschaften ein, in der Pflanzen Teile ihrer Lebensäußerungen zurückzögen und sich damit auf die Erneuerung im Frühjahr vorbereiteten.

Nicht zuletzt erfreut der Winter natürlich vor allem Kinder. "Leider gibt es momentan noch keinen Schnee", bedauert Helga Mohr, Erzieherin. "Die Kinder freuen sich schon sehr auf das Schneemannbauen und Winterwanderungen. Zudem werden wir in unserem Kinderlabor, dem Haus der kleinen Forscher, Schneeflocken auch mal genauer untersuchen." Lohnenswert ist der Winter sicherlich auch wegen des Weihnachtsfestes und der Möglichkeit, viele Plätzchen zu backen. "Besonders beliebt sind bei uns derzeit Engelsaugen", verrät Mohr.

(RP)
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