Hilden Der Weihnachtsmarkt lebt von den Vereinen

Hilden · 43 Vereine, acht mehr als im Vorjahr, beteiligten sich am Adventsmarkt des Stadtmarketings in der Innenstadt – die meisten mit Erfolg.

Bummel über den Weihnachtsmarkt in Hilden
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43 Vereine, acht mehr als im Vorjahr, beteiligten sich am Adventsmarkt des Stadtmarketings in der Innenstadt — die meisten mit Erfolg.

Glühweinduft und Lichterglanz brachten die Hildener am Wochenende in Weihnachtsstimmung. Dicht an dicht drängten sich die 80 Buden auf der Mittelstraße, Auslage und Angebote lockten die Kunden an. Mit einem Euro für Glühwein, Kinderpunsch und Kakao sorgten die Schüler der Wilhelm-Fliedner-Schule den Tagestiefstpreis. CDU und SPD verlangten einvernehmlich 1,50 Euro, die kommerziellen Budenbesitzer konnten auch das mit zwei Euro aufwärts locker überbieten.

Den besten Glühwein weit und breit zu verkaufen, nahmen allerdings die Damen vom Förderverein der Caritas Kindertagesstätte St. Jacobus für sich in Anspruch. "Unserer ist nämlich selbst gemacht", erzählte Anastasia Königs stolz. Das Rezept ihrer heißen alkoholischen Mischung wollte sie allerdings nicht verraten. "Was genau drin ist, bleibt mein Geheimnis." Bei den Kunden kam das Gebräu gut an. "Wir machen ein gutes Geschäft", bestätigte Désirée Heine. So gut, dass die Damen nach den ersten Stunden in einer Nacht- und Nebelaktion Nachschub beschaffen mussten - auch von den selbstgebackenen Plätzchen. "Wir waren ausverkauft. Von den 100 Marmeladengläsern haben wir auch nur noch vier. Davon können wir jedoch kaum spontan nachkochen", betonte Désirée Heine. Vom Erlös sollen die Kinder neue Turngeräte bekommen.

Weniger gut lief der Absatz von Glühwein und Plätzchen beim SV Hilden Ost. Entsprechend lang waren die Gesichter bei Trainer Jörg Dresen und seiner Frau Anja. "Es läuft sehr schleppend, es gibt aber auch ein Überangebot", kritisierten die Beiden, die sich mehr Kundschaft wünschten, um Geld in die Vereinskasse zu bekommen.

Die Konkurrenz vom SV Hilden Nord hatte sich dagegen eine pfiffige Marketingmaßnahme einfallen lassen, um ihre Waren an den Mann oder die Frau zu bringen. Mit einem Bauchladen und einem werbewirksamen Schild der Marke Eigenbau liefen die Mädchen aus der Fußballabteilung durch die Fußgängerzone und priesen lautstark ihre selbst gebackenen Plätzchen an. "Wir müssen immer wieder nachfüllen. Einige Leute laufen zwar einfach vorbei, dafür kaufen die anderen aber gleich mehrere Tüten", berichtete die zwölfjährige Johanna. "Einige spenden auch nur so, weil wir ja für die Aktion Lichtblicke sammeln", ergänzte Lilly (10). Mit tatkräftiger Unterstützung der Eltern und weiterer Mannschaftsmitglieder haben sie mehr als 270 Tüten Plätzchen produziert. Damit für die Abteilung auch noch ein paar Euro zusammenkommen, stellten die Männer unter dem Standschild mit der Aufschrift "Mädchenpower" frische Waffeln her. "Die gehen richtig gut und die Gulaschsuppe auch", sagte Oliver Schütz. Die herzhafte Mahlzeit servierte er in drei verschiedenen Schärfegraden von "Mädchenpower" über "Wadenbeißer" bis zur "Blutgrätsche" für Kunden ab 18 Jahren. "Davon haben wir allerdings erst vier verkauft", gab er schmunzelnd zu.

Andrang herrschte auch am Awo-Stand. Dort fanden die selbst gestrickten Socken reißenden Absatz. "Die sind heiß begehrt und die Leute kaufen gleich stapelweise. Aber drei Euro sind auch ein unschlagbarer Preis", sagte Detlef Recha.

Der Eierlikör war der Verkaufsschlager des Hildener Tierheims. "Die Plätzchen gehen aber auch gut. Die haben unsere Gassigeher gebacken", erzählte Monika Classen. Hundekuchen konnte sie schon keine mehr anbieten, "alles ausverkauft." Sie sollen helfen, die dringende Sanierung des Katzenhauses voranzutreiben.

(domi)
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