Hilden Der Engel kann wieder fliegen

Hilden · Letzte Woche wurden die neuen Flügel am "Engel für Hilden" angebracht. Seit die Skulptur durch den Sturm "Kyrill" beschädigt wurde, war sie flügellos. Die neuen Schwingen sind aus Baumwolle und sollen jedem Wetter trotzen.

 Die Engelskulptur des Künstlers Willy L. Bitter an der Hülsenstraße hat jetzt wieder Flügel.

Die Engelskulptur des Künstlers Willy L. Bitter an der Hülsenstraße hat jetzt wieder Flügel.

Foto: Anja Tinter

Fast vier Jahre hat es gedauert bis der Engel von Hilden neue Flügel bekommen hat. Doch letzte Woche war es endlich soweit: Künstler Willy L. Bitter brachte die neuen Schwingen an seiner Skulptur an. Anfang 2008 war das zwölf Meter hohe Kunstwerk beschädigt wurde, als der Sturm "Kyrill" über Deutschland hinwegfegte.

"Die alten Flügel waren aus Blech", erzählt Bitter. "Nach dem Sturm waren sie verbogen und mussten abgenommen werden." Eigentlich hatte Bitter die Flügel reparieren wollen. Das war allerdings nicht mehr möglich, "weil der Bauhof die Blechteile für Schrott hielt und kurzerhand entsorgte", erzählt der Künstler. Sauer war Bitter deswegen nicht. Kulturamtsleiterin Monika Doerr bemühte sich damals um Ausgleich.

Die neuen Engelsflügel sind nun aus dickem Baumwollstoff. Drei "Lappen" an jeder Seite sorgen dafür, dass der Engel nun wieder vollständig ist. Bitter hat die Textilien mit Hilfe eines Hochsteigers an dem Grundgestell der Skulptur befestigt. Außerdem hat er die Gelegenheit für einen neuen Anstrich genutzt. "Das Ganze hat eine gute Stunde gedauert", sagt er und schmunzelt. Schließlich sei ja alles vorbereitet gewesen.

Entworfen hat er die Skulptur zum Kulturjahr 2000. Damals haben Hildener Künstler vier Kunstwerke gestaltet, die an den Einfallstraßen sogenannte "Stadttore" bilden sollten. Der "Engel für Hilden", wie Bitter seine Skulptur getauft hat, wurde auf einer Pferdewiese an der Hülsenstraße/Im Hock aufgestellt. Die übrigen Arbeiten zum Kulturjahr 2000 sind mittlerweile aus dem Stadtbild verschwunden. Nur der Engel hat die Zeit überdauert. Deshalb ist nicht nur Bitter sondern auch dem Kulturamt daran gelegen, dass die Skulptur erhalten bleibt.

Mit den neuen Textil-Flügeln stehen die Chancen recht gut. "Wahrscheinlich werden sie mit der Zeit Rost ansetzen", sagt Bitter. Aber gerade das sei ja das Schöne, weil Rost die Farbe der Vergänglichkeit sei. "Müssten die Flügel eines Tages doch noch einmal ausgewechselt werden, würde ich das aber auch gerne tun. Notfalls mit Rollator", sagt er.

(RP/rl)
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