Kunstaktion auf dem Nove-Mesto-Platz Corona-Mahnmal steht in Hilden

Hilden · Für einen Tag macht das Corona-Mahnmal „It is like it is“ des Künstlers Dennis Josef Meseg in Hilden Station. Er hat seine Installation aus 111 maskierten Schaufensterfiguren unter anderem bereits in Berlin, Köln, Düsseldorf, Hamburg und Leipzig gezeigt.

 Installation 111 maskierte Schaufensterpuppen: Künstler Dennis Josef Meseg

Installation 111 maskierte Schaufensterpuppen: Künstler Dennis Josef Meseg

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Am Donnerstag stehen die rot-weiß gestalteten Puppen bis gegen 21 Uhr auf dem Nove-Mesto-Platz. Die Aktion steht im Zusammenhang mit der aktuellen Ausstellung „Kunst heilt“ von Thomas Baumgärtel im Wilhelm-Fabry-Museum.

„Ein Mahnmal inspiriert von der aktuellen Coronakrise. Was soll hier angemahnt werden? Die Installation mahnt zu mehr Achtsamkeit und Wertschätzung sich selber, seiner Umwelt und seinen Mitmenschen, Familie und Freunden gegenüber. Wir sollten nichts als selbstverständlich nehmen, wahrnehmen wie wertvoll alles um uns herum ist und bedenken, wie schnell sich alles um uns herum verändern kann“, sagt der Künstler zu seiner Arbeit.

Und weiter: „Ein winziges Virus, zwanzigtausend Mal dünner als ein menschliches Haar, hat geschafft, wovon die Großen und Mächtigen dieser Welt so gerne träumen: Es beherrscht alle Gedanken. Ausnahmslos. Niemand, egal aus welcher Bevölkerungsschicht, egal ob Jung oder Alt, kommt in diesen Tagen am Thema ,Corona’ vorbei. Es verfolgt uns rund um die Uhr, bis in den Traum. Ein tödlicher Equalizer, der die Menschen gedanklich gleichschaltet und auf nie gekannte Art vereint in ihrer Angst, ihren Verlusten, ihrer Einsamkeit und Not.“

Die Installation macht das Unfassbare fassbar. Schaufensterpuppen, zu Beginn des Jahres noch in den Auslagen der Geschäfte die überbordende Fülle lebensbejahender, bunter Kleidung präsentierend, stehen nun einförmig beieinander, nur noch unterscheidbar in ihrer Körpergröße und umgeben von einer Aura der Hoffnungslosigkeit. Rotweißes Flatterband dokumentiert die unüberwindbare Trennung, die das momentan eingeschränkte Leben und die Beschneidung der Grundrechte aller Menschen mit sich bringen. Eine vertraute Gemeinschaft wird aufgelöst in eine Herde aus Individuen, alle separiert, und ein jeder sich sehnend nach vertrauter Nähe.

Meseg ist für seine Installation für den „Creo Preis“ der Gesellschaft für Kreativität e. V. nominiert. Dieser Ehrenpreis wird an Personen oder Institutionen vergeben, die sich entweder durch eine besonders kreative Leistung oder durch nachhaltiges Handeln im Sinne der Satzung der Gesellschaft ausgezeichnet haben.

Foto: Stephan Köhlen

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