Hilden Das Spielmobil ist wie eine große Familie

Hilden · Viele junge Erwachsene aus dem Helfer-Team haben schon als Kinder bei der Aktion mitgemacht.

 Laura (22) und Kilian (20) sind Helfer und haben schon als Kinder beim Spielmobil gespielt.

Laura (22) und Kilian (20) sind Helfer und haben schon als Kinder beim Spielmobil gespielt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Spielmobil ist ein ganzer Klein-Laster voll mit Kettcars, Rollern, Hula Hoop Reifen, Minitrampolin, Hüpfburg und und und. Von Unordnung keine Spur: Alles hat seinen Platz. Bevor die Kinder jedoch spielen können, haben Mike Dörflinger und seine vier Helfer fast eine Stunde lang gut zu tun, alles vorzubereiten und aufzubauen. Das Besondere ist: Viele heute erwachsene Helfer haben schon als Kinder beim Spielmobil gespielt. Sie sind quasi mit diesem besonderen pädagogischen Angebot aufgewachsen. Hilden hat zwar gut 100 Spielflächen. Dennoch ist der Besuch des Spielmobils für viele Kinder immer noch etwas Besonderes. Im vergangenen Jahr hat das Spielmobil mehr als 4300 Kinder und 2400 Erwachsene erreicht.

„Ich besuchte das Spielmobil das erste Mal in der ersten Klasse“, erzählt Soufiane Seamari. Nun studiert der 19-Jährige Maschinenbau im zweiten Semester. Und mit Kindern zu arbeiten mache ihm viel Spaß. Auch Kilian Späte (20) schätzt den Kontakt mit Kindern sehr: „Ich studiere auf Lehramt und kann hier viel Praxiserfahrung sammeln.“ Er habe das Spielmobil bereits im Kindergartenalter besucht: „Das Highlight war für mich immer die Hüpfburg.“ Abdel Tadboui (20) hilft nun seit zwei Jahren beim Spielmobil. „Ich bin durch einen Freund, der auch hier arbeitet dazu gekommen. Er macht zur Zeit eine Ausbildung zum Speditionskaufmann. Laura Röhling (22) arbeitet nun in der dritten Saison mit Mike Dörflinger zusammen. Sie kennt ihn persönlich sehr gut, auch noch aus ihrer Kindheit. Denn auch sie war ein großer Fan des Spielmobils. „Da habe ich mich dann immer mit meinen Freundinnen getroffen“, erinnert sich die Biologiestudentin.

Dörflinger (55) ist Diplompädagoge und seit 22 Jahren Leiter des Spielmobils. Schon länger seien junge Erwachsene Teil des Helferteams geworden, die früher selbst beim Spielmobil gespielt haben. „Momentan sind es 20 der insgesamt 27 Helfer.“ Das Spielmobil ist ein Angebot der Stadt Hilden und wird durch die Jugendförderung finanziert. Für die Schulen oder Kindergärten kostet es nichts. Die Erwachsenen bekämen die Möglichkeit sich mit anderen Eltern auszutauschen und einen angenehmen Nachmittag zu verbringen. „Es ist eine Partizipation, durch und durch“, beschreibt Dörflinger.

Hinter dem Spielmobil steht ein pädagogisches Konzept. Wenn das Spielmobil in die Wohnviertel kommt, bringt es Kinder und Erwachsene zusammen. Und stärkt so das „Wir-Gefühl“. Beim Spiel lernen die Mädchen und Jungen soziale Regeln kennen. Und was viele nicht wissen: Zum Schluss räumen die Kinder gemeinsam den Müll weg. Der meiste ist nicht von ihnen.

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