HIlden Das sind die besten Vorleser der Stadt

Hilden · Spannendes Finale des Lesewettbewerbs für die dritten und vierten Klassen in der Stadtbücherei.

           Johanna (9, Grundschule Kalstert, links) liegt im Vergleich der 3. Klassen vorn. Victoria (9, Astrid-Lindgren-Schule) gewinnt den Wettbewerb der Viertklässler.

Johanna (9, Grundschule Kalstert, links) liegt im Vergleich der 3. Klassen vorn. Victoria (9, Astrid-Lindgren-Schule) gewinnt den Wettbewerb der Viertklässler.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Laura lädt Johannes zum Geburtstag ein – als einzigen Jungen. Ihm ist das zunächst gar nicht recht, seine Freunde hänseln ihn. Doch am Ende feiert er mit Laura und ihren Freundinnen und erfährt viele Geheimnisse. „Der Geburtstag war toll“, sagt er.

Johannes ist Protagonist einer kurzen Geschichte, die – in acht Abschnitte geteilt – gestern von den Schülern der dritten Klassen aller Hildener Grundschulen vorgelesen wurde. Keine kannte den Text vorher – sonst wäre es kein fairer Lesewettbewerb gewesen. Beim Finale in der Stadtbücherei hatte gestern Johanna Keden von der Grundschule Kalstert die Nase vorn. Den Entscheid der vierten Klassen konnte Victoria Scholz von der Astrid-Lindgren-Schule für sich entscheiden. Beide gingen als Sieger aus der Runde der besten Acht hervor. Die wiederum waren von ihren Schulen als Klassenbeste entsandt worden. Auf diese Weise haben sich die beiden Sieger gegen jeweils rund 500 Schüler aus ihrem Jahrgang durchgesetzt.

Roswitha Konnerth hat den Lesewettbewerb ins Leben gerufen, bereits zum dritten Mal haben sich die besten Leser aller acht Grundschulen in der Bücherei gemessen. Die ehemalige Leiterin der Grundschule am Kalstert hat sich darüber geärgert, dass sich Wettbewerbe vor allem in den Bereichen Mathe und Naturwissenschaften bewegt haben. „Einen Vorlesewettbewerb gab es an der Schule auch schon weit vor meiner Zeit“, erinnerte sie sich. Doch beim Lesen komme es nicht darauf an, einen Text möglichst geschmeidig vorzutragen. „Der Sinn muss verstanden werden. Wir hatten an der Schule Kinder, die das Schild ,Achtung Krokodile! Schwimmen verboten’ flüssig lesen konnten, die aber trotzdem in den See gesprungen wären“, erklärt sie. Andere Kinder konnten nicht so flüssig vorlesen, wären dafür aber auf keinen Fall ins Wasser gesprungen, da sie den Sinn verstanden hätten.

Aus diesem Grund mussten die Teilnehmer des Wettbewerbs nicht nur einen unbekannten Text vorlesen, sondern auch eine Geschichte analysieren und Fragen dazu beantworten. Diese Ergebnisse wurden mit den Punkten der aufmerksamen Jury (Bürgermeisterin Birgit Alkenings, die ehemalige Lehrerin Claudia Sodtke, Gina van Noppen von Thalia und die beiden Jugendparlamentarier Maike Wackerzapp und Aaron Walther) verrechnet.

„Die Teilnehmer liegen alle sehr dicht beieinander. Für uns als Jury ist das eine schwierige Aufgabe“, erklärte Hildens Bürgermeisterin Birgit Alkenings. Sie begleitet den Wettbewerb seit Beginn an. „Mir ist wichtig, dass Kinder lesen und einen Zugang zu Büchern und den Geschichten darin finden“, sagte sie. „Deshalb beteilige ich mich auch Vorlesetag.“

Rund 100 Besucher, vor allem Eltern, Geschwister und Lehrer der beteiligten Schulen, erlebten am Montag ein spannendes Finale. „Ich freue mich, dass alle Hildener Grundschulen an dem Wettbewerb teilgenommen haben“, sagte Roswitha Konnerth. Im nächsten Jahr darf es so weitergehen.

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