Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Das Musikantenviertel ist richtig sauer

Hilden · Undurchsichtig: So ist die Lage zum Thema Bundesimmobilien rund um den Brahmsweg. Wichtige Fragen sind bisher nicht beantwortet, die Anwohner fühlen sich verschaukelt.

Wohnen in Hilden ist teuer, Wohnraum rar, viele Familien suchen vergeblich eine Bleibe. Unverständlich ist es vor diesem Hintergrund, dass es im Stadtnorden sieben (!) Einfamilienhäuser samt Grundstücken und Garagen gibt, die teilweise seit fünf Jahren leer stehen und: Sie verfallen, die Gärten sind zugewuchert, das Ganze ist völlig ungepflegt. Sie gehören dem Bund, der dort früher Soldaten einquartiert hatte; alle Häuser waren einst vermietet. Zum Viertel gehören weitere Häuser, die vor Jahren verkauft wurden - und das sollte nach Worten der damaligen Käufer auch mit den anderen Häusern passieren. Das Interesse ist da. Passiert ist es aber nicht. Fragt man die Verwaltung der Bundesimmobilien, gibt es auf die Frage nach dem Warum keine befriedigende Antwort. Die Zuständigkeiten .... da können schon mal ein paar Jahre ins Land gehen!

Sind sie auch. Und in diesem Jahr hat die Regierung als Eigentümerin entschieden, dass fünf der Häuser für anerkannte Flüchtlinge, die in Hilden bleiben wollen, umgerüstet und renoviert werden. Paare und Familien sollen darin unterkommen, was größere Umbaumaßnahmen erfordert, da sie alle nur für je eine Familie ausgelegt sind. Die Kosten übernimmt der Bund, die Stadt bekommt sie mietfrei - aber nur, wenn sie für Flüchtlinge genutzt werden. Viele Hildener reagierten verärgert auf diese Nachricht und schrieben uns, dass sie selbst oder Verwandte mit wenig Geld seit langem nach so einem Objekt suchen: Warum bekommen also Flüchtlinge, was noch nicht einmal Heimische sich leisten können? Eine Rechnung gibt ebenso Rätsel auf: Würde der Bund die Häuser verkaufen und damit die Sanierung einsparen sowie die entsprechenden Steuern auf den Verkauf einnehmen, kämen etwa 2,8 Millionen Euro zusammen. Eine Summe, auf die der Bund verzichtet - obwohl damit sicher viele Häuser gebaut werden könnten. Weitere Fragen: Wie lange bleiben die neuen Nachbarn? Was passiert mit den Garagen?

Am 28. September veranstaltet die Stadt einen Info-Abend zum Thema. Das ist viel zu spät, da die Häuser noch in diesem Jahr bezogen werden sollen. gök

(RP)
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