Serie Hier Schlägt Das Grüne Herz Der Region (1) Das Licht der Sonne nutzt nicht nur den Oliven

Hilden · Bastian Jordan will seinen ökologischen Fußabdruck so gut verringern, wie es geht. Dabei helfen auch Photovoltaik-Anlagen.

 Bastian Jordan steht mit dem Transporter vor dem Lagerverkauf in Solingen. Im Hintergrund zu erkennen: die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.

Bastian Jordan steht mit dem Transporter vor dem Lagerverkauf in Solingen. Im Hintergrund zu erkennen: die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.

Foto: Stephan Köhlen

Hilden Das Gerät sieht eher unscheinbar aus. Doch Bastian Jordan ist begeistert. Der Schredder verarbeitet alte Kartonagen zu Polstermaterial. "Das spart uns viel Geld", erzählt der Hildener Unternehmer - und umweltschonend ist es obendrein: Auf Nachhaltigkeit legt Bastian Jordan großen Wert.

Jordan hat auf der griechischen Insel Lesbos knapp 1000 eigene Olivenbäume. Kleinbauern bewirtschaften für den Hildener weitere 35.000. Schon als Kind sei er bei Familienurlauben in diesen Olivenbäumen herumgeturnt, berichtet der heute 37-Jährige lachend. Doch auf die Geschäftsidee, das biologisch angebaute Olivenöl in Deutschland zu vertreiben, kam er erst um die Jahrtausendwende.

Damals studierte der gelernte Industriekaufmann - seine Ausbildung absolvierte er bei Henkel - an der Bergischen Universität Wuppertal Wirtschaftswissenschaften. Doch dieses Studium schloss er nie ab. Denn sein kleines Unternehmen florierte, nahm seine ganze Zeit in Anspruch. Mittlerweile sind in dem Betrieb mit Sitz in Hilden und Büro und Lagerverkauf in Solingen zwölf Angestellte beschäftigt.

Als Vater von drei ein, sechs und zehn Jahre alten Kindern macht sich Jordan viele Gedanken um den ökologischen Fußabdruck seiner Firma. Ist dieser groß, dann verbraucht ein Unternehmen viele Ressourcen, hat eine klimaschädliche Bilanz. Je kleiner also dieser Fußabdruck ist, umso besser ist dies für die Umwelt. Tatsächlich sind es keine Siebenmeilen-Schritte, die Jordan mit seinem kleinen Betrieb machen kann - doch sie weisen in die richtige Richtung. "Weil wir möglichst wenig Verpackung verbrauchen wollen, die nicht aus Plastik bestehen soll, bieten wir Zwei- und Fünf-Liter-Fässer an, aus denen der Kunde sein Olivenöl zapfen kann", erzählt er von seinen aktuellen Aktivitäten. Längst hat er auch den Lagerverkauf in Solingen mit Sonnenkollektoren auf dem Dach ausstatten lassen. "Die liefern mehr Strom, als wir brauchen können." Was die Anlage zu viel produziert, speist der Unternehmer ins Netz ein. Das macht er aus Überzeugung - auch in seinem Privatleben: "Wir haben auch auf unser Haus eine Photovoltaik-Anlage montieren lassen." In seiner Fahrzeugflotte gibt es Elektro-Autos. Sehr zum Bedauern des Unternehmers sind sie für die Auslieferung jedoch noch nicht geeignet, "dafür sind die Distanzen zu lang", sagt er. Umso interessierter ist er an dem Elektro-Transporter, der jetzt im Auftrag von "Ihr Bäcker Schüren" und weiteren Handwerksbetrieben entwickelt wurde.

Alles bio also? lächelt. Der Bio-Trend treibe gerade im Nahrungsmittel-Bereich seltsame Blüten. "Was bringt es für einen ökologischen Nutzen, wenn Bio-Kartoffeln von weither aus Ägypten angeliefert werden?", fragt er kritisch. Viel wichtiger sei es, regional zu denken. "Und vernünftig zu essen", ergänzt er lachend. Ein gutes Olivenöl gehört für ihn zwingend dazu.

(arue)
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