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Hilden Das ist Hildens langsamste Baustelle

Hilden · Die Baustelle Gerresheimer Straße 167 sorgt immer wieder für Anfragen im Bauaufsichtsamt. Während andernorts in der Stadt die Neubauten wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden schießen, scheinen die Arbeiten an der Gerresheimer Straße nicht so recht vom Fleck zu kommen.

Das Mauerwerk wächst nur im Schneckentempo in die Höhe. Die Baustelle ist die meiste Zeit menschenleer, wirkt wie verlassen. "Was ist da los?", fragen Bürger im Rathaus nach, bestätigt Andreas Trapp, Leiter des Bauverwaltungs- und Bauaufsichtsamtes.

Das geplante Wohn- und Geschäftshaus ist Hildens langsamste Baustelle — könnte Trapp antworten, was er natürlich nicht tut. Anfang 2007 wurde die Baugenehmigung erteilt, die Arbeiten begannen offiziell Ende 2007. Mittlerweile steht das Erdgeschoss.

Baurechtlich sei mit dem Projekt alles in Ordnung, versichert Trapp: "Wir haben das im Blick. Im Moment macht uns das Vorhaben keine Sorgen." Trotzdem würde es die Bauaufsicht begrüßen, wenn das Objekt endlich fertiggestellt würde. Schließlich liege es prominent an einer Einfallstraße und falle vielen Vorbeifahrenden ins Auge.

Wenn die Baugenehmigung erteilt ist, habe der Bauherr drei Jahre Zeit, um mit den Arbeiten zu beginnen, erläutert Trapp die rechtlichen Grundlagen. Andernfalls erlischt die Baugenehmigung wieder. Haben die Bauarbeiten einmal begonnen, dürfen sie jedoch nicht länger als ein Jahr unterbrochen werden. Das prüfe die Bauaufsicht auch, versichert Trapp: "Wir sind mindestens einmal im Jahr vor Ort, schauen nach dem Rechten und dokumentieren das Ganze auch mit Fotos. Wir fragen auch nach Materialrechnungen und Lieferscheinen."

Im Baugesetzbuch stehe nicht, wie schnell ein Bau fertiggestellt sein müsse. In der Regel drückten die Bauherren selber aufs Tempo. Solange die Arbeiten nicht länger als ein Jahr unterbrochen sind, sei der Bau rechtlich nicht zu bestanden.

Wie lange werden sich die Arbeiten an der Gerresheimer Straße 167 denn noch hinziehen? Trapp zuckt mit der Schulter: "Wenn es in dem Tempo weitergeht noch mindestens zwei Jahre." Die RP hat die Bauherrin ausfindig gemacht. Die 33-jährige Geschäftsfrau möchte ihren Namen nicht in der Zeitung lesen, gibt aber Auskunft über die Hintergründe des Bauprojekts.

Ihr Mann baue das Haus ganz allein in seiner Freizeit, erzählt sie — sprich nach Feierabend, am Wochenende oder im Urlaub — "und dann muss auch noch das Wetter passen". Das erkläre das Tempo des Baufortschritts.

Bis Ende des Jahres sollen die Erdgeschossdecken eingebaut sein: "Das ist unsere Planung." Dann soll "in einem Rutsch" der Dachstuhl aufgestellt werden: "Das machen wir aber nicht selber, sondern ein Dachdecker."

Wenn alles klappt, könne man in "ein bis zwei Jahren" einziehen, hofft die junge Bauherrin. Dann will sie dort ihr Raumausstatter-Geschäft einrichten ("die Lage an der Gerresheimer Straße ist für uns wichtig") und einziehen.

Das private Grundstück wurde früher für eine Tankstelle genutzt. Unter anderem bot ein Händler dort auch Gebrauchtfahrzeuge an.

(RP/ac)
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