Hilden Chinesen besuchen Sekundarschule

Hilden · Bildungsexperten informieren sich in Hilden über das deutsche Schulsystem.

 Marie-Colinet Sekundarschule hat Besuch von schulischen Vertretern aus China, vl Schulleiterin Sabine Klein-Mach, Eduard (16), Ling Pan (Direktor der Mittelschule), Soufiane (16), Oberbürgermeister Duan Hua (Chongqing, Jiangbei District) und Ehad (15)

Marie-Colinet Sekundarschule hat Besuch von schulischen Vertretern aus China, vl Schulleiterin Sabine Klein-Mach, Eduard (16), Ling Pan (Direktor der Mittelschule), Soufiane (16), Oberbürgermeister Duan Hua (Chongqing, Jiangbei District) und Ehad (15)

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Besucher aus Fernost waren jetzt bei der Marie-Colinet-Sekundarschule zu Gast. Sechs Vertreter aus dem schulischen Bereich der Stadt Chongqing in der Volksrepublik China  haben auf ihrer sechstägigen Reise durch Deutschland und Finnland in Hilden Station gemacht, um an der Sekundarschule mehr über das deutsche Schulsystem zu lernen. „Ziel war es die Größenordnungen zu vergleichen und zu schauen, wo die Unterschiede sind“, erklärt Schulleiterin Sabine Klein-Mach. Die Delegation aus China besuchte die Klasse 10a. Und natürlich konnten auch die Schüler Fragen an die Vertreter aus dem Reich der Mitte richten. So sind die Schüler der Klasse 10a besonders überrascht als sie erfahren, dass chinesische Schüler pro Tag neun Stunden Unterricht haben. Im chinesischen Bildungssystem gibt es neben Vor- und Grundschule verschiedene Formen von Sekundarschulen. So können die Schüler an den allgemeinbildenden Mittelschulen einen Abschluss erhalten, der ähnlich dem deutschen Abitur ist. Es gibt aber auch berufsbildende Mittelschulen, an denen die Schüler nach neun Jahren Pflichtschulzeit eine Ausbildung machen. Die chinesische Delegation erklärt den Schülern dazu, dass man für die allgemeinbildenden Mittelschulen ein Schulgeld von etwa 2000 Euro pro Jahr bezahlt werden müsse. Schulleiterin Sabine Klein-Mach ist besonders von der Größe der Schulen in der Stadt Chongqing beeindruckt. Denn während an der Marie-Colinet-Sekundarschule 55 Lehrer unterrichten, seien es an der Yushui Mittelschule der Stadt 500 Lehrer. Und natürlich ist Chongqing, die mit ihren etwa 30 Millionen Einwohners als bevölkerungsreichste Stadt der Welt gilt, auch in anderen Bereich kaum mit Hilden zu vergleichen, so dass die Schüler sehr beeindruckt waren. Im Anschluss an den Besuch in der Klasse 10a tauschen sich der Vicepräsident der Stadt Chongqing Hua Duan, Huibin Chen, CEO der Stadt, Zhixian Li, Direktor des Bildungsamtes, Dasheng Li von der Erziehungsbehörde, Yi Wang, Direktor der Yushiu Mittelschule und Tie Li, Leiter der Verwaltung der Yudaishu Grundschule weiter aus. Während des Gesprächs wird besonders die unterschiedliche Bezahlung der deutschen und chinesischen Lehrer deutlich. So verdient ein chinesischer Schulleiter nur knapp die Hälfte von einem deutschen Schuldirektor. Hier müsse man allerdings auch die geringen Lebenshaltungskosten in China berücksichtigen. Weitere Unterschiede finden sich in den Lehrverpflichtungen der Schulleitung, die in China auf zwei Stunden reduziert ist. Selbstverständlich besteht auch ein Interesse an einer weiteren Kooperation, wie etwa einem Schüleraustausch. Doch während man in China an der Yushui Mittelschule Deutsch unterrichtet, hält Sabine Klein-Mach einen Unterricht im Fach Chinesisch beim aktuellen engen Lehrplan für nur schwer durchführbar.

In die Wege geleitet wurde das Treffen durch Frau Pan, Mutter des Hildener Gitarristen Luke Pan, die auch nach der Schulzeit ihres Sohnes an der damaligen Wilhelm-Fabry-Realschule, Kontakte an die Sekundarschule hat. Peter Schüller, ehemaliger Schulleiter der Wilhelm-Fabry-Realschule, unterstützt Pan und Klein-Mach bei diesem internationalen Austausch, denn er war ebenfalls schon mal als Mitglied einer Delegation in China. Zu kurz ist der Besuch jedoch, um sich intensiv auszutauschen, denn die Delegation fährt schon nach einer Stunde weiter nach Frankfurt, um von dort den Rückflug anzutreten. Dennoch werden bei Schülern wie Lehrern bleibende Eindrücke über Unterscheide und Gemeinsamkeiten hängen bleiben.

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