Hilden Pläne für Bungert-Areal liegen bis Ende März aus

Hilden · Auf dem Gelände der Tennis- und Golfranch ist ein Gewerbepark geplant. Das Verfahren ist komplex und schreitet voran. Die RP erklärt, wo es jetzt steht.

 So ähnlich könnte der neue Gewerbepark einmal aussehen.

So ähnlich könnte der neue Gewerbepark einmal aussehen.

Foto: LogProject Development GmbH

Der Projektentwickler LogProject Development aus Langenfeld will im Bereich zwischen Nordring, Autobahn 46 und der Verlängerung der Gerresheimer Straße einen neuen Gewerbepark anlegen. Dafür muss der Flächennutzungsplan sowie der Bebauungsplan geändert werden. Das ist ein komplexes Verfahren. Wir erklären, wo das Projekt gerade steht.

Um welchen Bereich geht es? Um rund 80.000 Quadratmeter zwischen der A46, dem Nordring, der Gerresheimer Straße und dem Hühnergraben beziehungsweise der Straße Diekhaus. Der größte Teil der Flächen gehört der Stadt Hilden. Sie hat einen Teil verpachtet, einen anderen in Erbbau an die Firma Bungert vergeben. Die Fraktion Bürgeraktion Hilden wollte das Plangebiet aus Klimaschutzgründen um fast 50 Prozent verkleinern: Die heutige Golf-Driving-Range (Übungswiese für Golfer) sollte nicht bebaut werden. Das hat der Fachausschuss mit großer Mehrheit abgelehnt und die Offenlage des Bebauungsplans Nr. 204A beschlossen.

Wird das Klima durch das Projekt beeinträchtigt? Das Klimagutachten sagt, nur in der direkten Umgebung der geplanten Halle könnte die Temperatur steigen. Die angrenzenden Wohnhäuser in Hilden und Erkrath seien nicht betroffen. Die geplante Halle soll so errichtet werden, dass sie mit ihrer Schmalseite in West-Ostrichtung steht. So werde die Kaltluftströmung weniger gestört. Die Dachflächen sollen begrünt und Solaranlagen erhalten. 0,58 Hektar Wald müssen gefällt werden. Sie werden in gleicher Größe Am Flausenberg neu gepflanzt sowie durch eine Renaturierung an der Itter kompensiert.

Was bedeutet Offenlage? Das ist ein Schritt im vorgeschriebenen Bebauungsplan-Verfahren, um die Öffentlichkeit zu beteiligen. Die Planungen mit diversen Gutachten zu Klima, Verkehr, Lärmemissionen und den Stellungnahmen von beteiligten Behörden liegen öffentlich aus. Für die Flächennutzungsplan-Änderung zum Beispiel noch bis 27. März im Rathaus (Zimmer 440) im Planungs- und Vermessungsamt. Bürger können die Unterlagen einsehen und Anregungen und Bedenken zu Protokoll geben. „Ein Bebauungsplanverfahren ist grundsätzlich ergebnisoffen“, betont Baudezernent Peter Stuhlträger: Erst ganz am Ende mit dem Beschluss des Bebauungsplanes sei klar, ob überhaupt und wie gebaut werde. Er schätzt, dass dieser entscheidende Punkt des Verfahrens Ende 2020/Anfang 2021 erreicht werden könnte.

Was ist mit der Bungert-Tennis-Ranch? „Bei uns kann man Tennis und Golf spielen bis Mitte April 2021“, versichert Unternehmensgründer Wilhelm Bungert. Aktuell wird der Betrieb durch die Planungen nicht beeinträchtigt. Das gilt auch für das Schnellrestaurant McDonald’s. Dessen Gelände wird durch die Planungen nicht berührt.

Wer steht warum hinter den Plänen? Die Mehrheit des Stadtrates, die Verwaltung, Eigentümer und Pächter sind sich einig. Weil es im Bereich zwischen Nordring, A46 und der Verlängerung der Gerresheimer Straße für Wohnungen viel zu laut sei. Weil ein Teil der Fläche heute bereits versiegelt sei. Und weil es in Hilden Bedarf für Miet-Gewerbeflächen gebe.

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