Wahllokale, Kandidaten, Parteien Das müssen Sie zur Bundestagswahl 2021 in Hilden wissen

Hilden · Am 26. September 2021 findet die Bundestagswahl statt. Wer tritt in Hilden an? Wie groß ist der Wahlkreis? Wie schnitten die Parteien vor vier Jahren ab? Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Eckdaten.

Bundestagswahl 2021 in Mettmann: Fotos von den Direktkandidaten
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Das sind die Mettmanner Direktkandidaten

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Foto: dpa

Zu welchem Wahlkreis gehören Hilden und Haan?

Der Bundestagswahlkreis Mettmann I (Wahlkreis 104) umfasst neben Hilden und Haan auch die Städte Erkrath, Langenfeld, Mettmann und Monheim. Direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Mettmann I ist die Haanerin Michaela Noll von der CDU. Sie tritt in diesem Jahr allerdings nicht mehr an.

 Die aktuelle Abgeordnete des Wahlkreises Michaela Noll (CDU) tritt nicht mehr an.

Die aktuelle Abgeordnete des Wahlkreises Michaela Noll (CDU) tritt nicht mehr an.

Foto: Büro Noll

Wann öffnen die Wahllokale in Hilden?

Die Wahllokale sind am 26. September 2021 von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Wer am Wahltag verhindert ist, kann bereits im Vorfeld Briefwahl beantragen und seine Stimme entweder im Wahlamt oder per Brief abgeben.

Wie finde ich das richtige Wahllokal?

Auf der Wahlbenachrichtigung finden Bürger auch das Wahllokal, in dem sie ihre Stimme abgeben können. Die Stadt verschickt die Benachrichtigung ein paar Wochen vor der Wahl im September. Wer seine Benachrichtigung am Wahltag nicht findet und noch schnell schauen möchte, wo er wählen muss, findet alle Wahllokale (in der Regel Straßen zugeordnet) im Internet oder kann sich an das Wahlamt der Stadt wenden.

Was passiert, wenn man seine Wahlbenachrichtigung verloren hat?

Wer eine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, ist bereits in das Wählerverzeichnis eingetragen worden. Verliert man diese Wahlbenachrichtigung, kann man trotzdem wählen gehen, und zwar, indem man sich im Wahlraum mit dem Personalausweis oder Reisepass ausweist. Wer jedoch keine Wahlbenachrichtigung bekommen hat, steht möglicherweise nicht im Wählerverzeichnis und sollte sich an das Wahlamt der Heimatstadt wenden.

Wie und wo kann man Briefwahl beantragen?

Wer Briefwahl beantragen möchte, kann dies mit der Wahlbenachrichtigung machen. Die muss einfach entsprechend ausgefüllt und zurückgeschickt werden. Der Wähler erhält im Anschluss die Wahlunterlagen und kann sie entweder ebenfalls zurückschicken oder im Wahlamt (Rathaus) vorbeibringen. Wer keine Wahlbenachrichtigung bekommen hat, kann sich ebenfalls ans Wahlamt wenden.

Wer sind die Direktkandidaten, die man über die Erststimme wählen kann? Was muss man über sie wissen?

Die aktuelle Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis, Michaela Noll, zog 2002 über die Landesliste in den Bundestag ein. Ab 2005 holte sie das Mandat bei jeder Wahl direkt. Nun tritt sie nicht mehr an. Für die CDU geht der 58-jährige Haaner Wirtschaftsfachmann Klaus Wiener ins Rennen. Er hat einen tiefen Wirtschaftseinblick und auch die entsprechende Umsetzungskraft beziehungsweise -geschwindigkeit. Wiener hat knapp 30 Jahre Berufserfahrung als Chefvolkswirt, sei es bei der Westdeutschen Landesbank oder dem Generali-Versicherungskonzern. Einen Großteil seiner akademischen Ausbildung absolvierte er in Amerika, wo er an der University of Georgia, der ältesten staatlichen Universität in den USA, ein Ph.D.-Programm absolvierte. „Ich möchte Politik machen, die nicht abgehoben ist, sondern bei den Menschen landet.“

 Klaus Wiener möchte für die CDU in den Bundestag einziehen.

Klaus Wiener möchte für die CDU in den Bundestag einziehen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Für die SPD tritt der Monheimer Christian Steinacker an. Er ist Integrationshelfer an einer Förderschule. „Aus meiner Sicht wird in den kommenden Jahren entscheidend sein, ob wir die enormen Veränderungen – ob Digitalisierung, Klimawandel, Elektromobilität, künstliche Intelligenz oder auch Ereignisse wie Pandemien und Wirtschaftskrisen – die auf uns zukommen werden, als Gesellschaft meistern werden. Wir müssen den Menschen die Angst nehmen, keinerlei Perspektive mehr zu haben, vor allem, wenn sie nicht ausreichend ausgebildet oder angeblich zu alt sind“, sagt er.

 Christian Steinacker tritt für die SPD an.

Christian Steinacker tritt für die SPD an.

Foto: SPD

Nicole Burda wohnt in Mettmann und möchte für die FDP in den Bundestag einziehen. Sie ist Lehrerin und unterrichtet Englisch und Geschichte an einer Realschule in Mettmann, wodurch sie als Lehrerin die verschiedenen Facetten von Bildung kennengelernt hat. Daher möchte sie sich besonders für Chancengerechtigkeit, Digitalisierung in Bildungs- und Arbeitswelt sowie Stärkung des Mittelstandes einsetzen, da diese Themen von essenzieller Bedeutung für unsere Zukunft sind, erklärte sie.

 FDP-Kandidatin Nicole Burda.

FDP-Kandidatin Nicole Burda.

Foto: FDP Kreis Mettmann

Roland Schüren führt in Hilden nicht nur einen Bäckereibetrieb mit rund 250 Mitarbeitern, sondern tritt auch für die Grünen bei der Bundestagswahl an. Schüren will sich im Bundestag für die Themen erneuerbare Energien, Klimaschutz und Mobilität einsetzen. „Bei den Grünen habe ich viel Kompetenz und Fähigkeit gefunden. Sie sind hochdemokratisch, quotiert nach Frauen und Männern: Ich sehe uns auf einem sehr guten Weg.“ In der Arbeitswelt will Schüren den Teamgeist stärken: „Corona hat mir wieder gezeigt. Nur gemeinsam, als Team, können wir Krisen bewältigen und den einzelnen vor Überlastung schützen.“

 Roland Schüren möchte für die Grünen nach Berlin.

Roland Schüren möchte für die Grünen nach Berlin.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Linke hat den Erkrather Lutz Gallasch als Direktkandidat benannt. Er ist auch Sprecher der Linkspartei im Kreis Mettmann.

 Lutz Gallasch stellt sich für die Linkspartei zur Wahl.

Lutz Gallasch stellt sich für die Linkspartei zur Wahl.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die AfD schickt Martin Renner aus Haan ins Rennen. Der 67-Jährige ist eines der Gründungsmitglieder der AfD, war von 2013-2015 stellvertretende Sprecher des Landesverbandes und von 2015-2017 dessen Sprecher. Der Betriebswirt sitzt sei 2017 im Bundestag, wurde nun als Direktkandidat einstimmig gewählt und belegt zudem Platz 4 auf der Reserveliste.

 Martin Renner, AfD.

Martin Renner, AfD.

Foto: Anne Orthen (ort)/Orthen, Anne (ort)

Mit dem Credo „parteilos, unabhängig und frei“ stellt der sich Erkrather Busunternehmer Bernd Herrmann im September zur Bundestagswahl. Als unabhängiger Kandidat hat er sich die Themen Bürger, Klima und Verkehr auf die Fahne geschrieben.

 Bernd Herrmann geht als unabhängiger Kandidat ins Rennen.

Bernd Herrmann geht als unabhängiger Kandidat ins Rennen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Hildener Barock-Wirt Thorsten Klimczak hat bei der Bürgermeisterwahl 2020 den dritten Platz belegt und versucht sein Glück nun als unabhängiger Direktkandidat für den Bundestag im Südkreis Mettmann – die erforderlichen Unterstützer-Unterschriften hat er beisammen. Sein Programm wird er nach der Zulassung durch den Wahlausschuss noch vorstellen, erklärt er: „Ich habe Spaß am Wahlkampf, und ich will etwas für den Kreis Mettmann tun.“

 Thorsten Klimczak möchte nach Berlin.

Thorsten Klimczak möchte nach Berlin.

Foto: Tobias Dupke

Die Partei „die Basis“ schickt Marc Gutknecht als Direktkandidaten im Südkreis Mettmann ins Rennen. Gutknecht lebt in Heiligenhaus.

Welche Parteien kann man über die Zweitstimme wählen?

Die Parteien CDU, SPD, FDP, AfD, Die Grünen, Die Linke, Die Partei, Tierschutzpartei, Piraten, Freie Wähler, NPD, ÖDP, V-Partei³, Gesundheitsforschung, MLPD, Die Humanisten, DKP, SGP, Die Basis, Bündnis C, du., Liebe, LKR, PdF, LfK, Team Todenhöfer und Volt stehen bei der Bundestagswahl 2021 zur Wahl. Ein paar der Kleinstparteien stellen wir Ihnen hier vor.

Wie hoch war die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl im Wahlkreis Mettmann I?

Wahlberechtigt waren 2017 insgesamt 205.244 Menschen aus dem Südkreis. Davon haben 160.315 ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag bei 78,1 Prozent.

Wie haben die Kandidaten aus dem Wahlkreis Mettmann I 2017 abgeschnitten?

Michaela Noll hat den Wahlkreis Mettmann I 2017 mit 44,6 Prozent der Stimmen gewonnen – in Hilden holte sie 42,5 Prozent der Stimmen, in Haan 45,4. Der zweitplatzierte Kandidat, Jens Niklaus von der SPD, holte 25,7 Prozent (Hilden 27,3 Prozent, Haan 26,2). Danach folgten Martin Erwin Renner (AfD, 8,9 Prozent – Hilden 9,0 Prozent, Haan 7,6), Martina Reuter (FDP, 8,3 Prozent – Hilden 8,7 Prozent, Haan 8,3), Jörn Leunert (Grüne, 6,9 Prozent – Hilden 6,7 Prozent, 7,4) und Dieter Karzig (Linke, 5,5 Prozent – Hilden 5,8 Prozent, Haan 5,1).

Wie haben die Parteien im Wahlkreis Mettmann I 2017 abgeschnitten?

So sah die Stimmenverteilung bei den Zweitstimmen im Wahlkreis 104 aus: CDU 34,0 Prozent, SPD 23,0 Prozent, FDP 16,2 Prozent, AfD 9,5 Prozent, Grüne 7,4 Prozent, Linke 6,44 Prozent, die Tierschutzpartei 0,8 Prozent und die Partei 0,7 Prozent.

In Hilden erreichte die CDU 32,8 Prozent, die SPD 24,3 Prozent, die FDP 15,5 Prozent, die AfD 9,5 Prozent, die Grünen 7,3 Prozent, die Linke 6,7 Prozent, die Tierschutzpartei 0,8 Prozent und die Partei 0,8 Prozent.

In Haan erreichte die CDU 34,3 Prozent, die SPD 21,8 Prozent, die FDP 17,6 Prozent, die Grünen 8,4 Prozent, die AfD 8,2 Prozent, die Linke 6,8 Prozent, die Tierschutzpartei 0,8 Prozent und die Partei 0,5 Prozent.

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