Hilden/Haan Bürgerservice jetzt auch unter Telefon 115
Hilden/Haan · Am Donnerstag wird die bundeseinheitliche Behördenrufnummer auch im Kreis Mettmann freigeschaltet.
"Wo bekomme ich einen neuen Personalausweis?" - "Welche Papiere brauche ich, um zu heiraten?" - "Wann hat die Kfz-Zulassungsstelle geöffnet?" Das sind drei der häufigsten Fragen, die Bürger an die Verwaltungen von Städten und Gemeinden stellen. Ab Donnerstag können die Einwohner des Kreises Mettmann, darunter auch die in Hilden und Haan, dazu eine weitere Telefonnummer anwählen: Dann ist die einheitliche, kostenlose Behördennummer 115, die bundesweit bereits in 340 Kommunen aktiv ist, auch im Kreis Mettmann freigeschaltet. Das berichtet Daniela Hitzemann, Sprecherin des Kreises Mettmann. Dazu wurde das Service-Center in Mettmann - dort kommen alle Anrufe an die 115 an - eigens um vier Mitarbeiter erweitert.
Die Behördennummer soll den schon bestehenden Info-Service der Kommunen nicht ersetzen, sondern nur ergänzen, sagt Hitzemann. Die 115 dient gleichsam als Lotse, wenn ein Bürger nicht sicher ist, welches Amt für sein Anliegen zuständig ist. "Wenn man weiß, an wen man sich wenden muss, dann kann man auch weiterhin den direkten Weg wählen", sagt die Sprecherin.
Ob die bundeseinheitliche Behördennummer für die Telefonzentralen der Städte eine Entlastung bietet, bleibt abzuwarten. Skeptisch zeigen sich darin sowohl Karl-Heinz Groters, Abteilungsleiter bei der Haaner Stadtverwaltung, als auch Norbert Danscheidt, Erster Beigeordneter der Stadt Hilden. "An eine wirkliche Entlastung glaube ich eher nicht. Die meisten kennen ihre Ansprechpartner und rufen dort direkt an", sagt Danscheidt. Und Groters gibt zu bedenken, dass städtische Anschreiben an die Bürger häufig mit Durchwahlnummern versehen sind, so dass auch in diesen Fällen die Bürger direkt in ihrem Amt anrufen können. "Viel wird auch mit E-Mails gemacht", sagt Groters.
Wie viele Haaner und Hildener den neuen Service nutzen, das erfahren die Stadtverwaltungen durch Statistiken, die geführt und den Städten mitgeteilt werden. "Wir müssen sehen, wie das abläuft und wie viele Haaner das nutzen werden", sagt Groters.
Um das selbst lernende System für alle Bürgeranfragen fit zu machen, haben Städte und Gemeinden die "Top 100" hinterlegt, also jene 100 Anliegen und Fragen, die im Behördenalltag am häufigsten gestellt werden. Auch Fragen zu Landes- oder Bundesbehörden können gestellt werden. "Es gibt eine Datenbank, die wird gespeist aus der ganzen Republik", sagt Kreis-Sprecherin Hitzemann. Die Hotline ist Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr besetzt. Für Bürger gibt es sogar ein Qualitätsversprechen: 75 Prozent aller Anrufe sollen innerhalb von 30 Sekunden angenommen werden. 65 Prozent aller Anrufe sollen schon beim ersten Kontakt abschließend beantwortet werden. Und ist eine Antwort nicht auf Anhieb möglich, so soll eine Rückmeldung innerhalb von 24 Stunden erfolgen.
