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Hilden Bürgermeisteramt: SPD stellt Alkenings zur Wahl

Hilden · Die Fraktionsvorsitzende soll ihre Partei erfolgreich durch den Wahlkampf führen. Sie rechnet mit sechs weiteren Kandidaten.

 Birgit Alkenings, Chefin der SPD in Hilden

Birgit Alkenings, Chefin der SPD in Hilden

Foto: 0laf staschik

Birgit Alkenings soll SPD-Kandidatin für das Bürgermeisteramt werden: Ortsverein und Fraktion haben die 46-Jährige am Dienstagabend einstimmig zur Kandidatin gekürt. Wenn die Mitgliederversammlung dem Vorschlag folgt — alles andere wäre eine Überraschung — ist die Hildenerin Kopf des Wahlkampfs ihrer Partei im nächsten Frühling. Damit ist die Hildener SPD die erste Partei im Kreis Mettmann, die einen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl benennt.

"Es war keine leichte Entscheidung", sagte Alkenings gestern, "ich habe lange darüber nachgedacht. Aber manchmal muss man eben auch springen." SPD-Bürgermeister Horst Thiele hatte vor Monaten angekündigt, sein Amt zur Kommunalwahl 2014 zur Verfügung zu stellen und nicht bis 2015 weiter Verwaltung und Rat vorzustehen. Auch eine Wiederwahl kommt für ihn nicht in Frage. Anfang der Woche folgte der formale Akt, Thiele bat in einem Schreiben an Landrat Thomas Hendele um seine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis 2014. Eine Nachfolge musste her, und sie ist mit Alkenings nun gefunden.

Sie geht ebenso wie Maximilian Rech und Hans-Werner Schneller aus Partei und Fraktion derzeit davon aus, dass sie gegen sechs weitere Kandidaten antreten muss: Sieben Fraktionen sitzen im Hildener Stadtrat, und alle haben sich vorbehalten, zur Wahl einen eigenen Kandidaten aufzustellen — oder zumindest noch keinen Zusammenschluss bekannt gegeben.

An Rückhalt dürfte es Birgit Alkenings innerhalb ihrer Partei nicht fehlen. Sie hatte bereits 2010 für den Landtag kandidiert, war allerdings dem CDU-Spitzenkandidaten aus dem Wahlkreis, Hans-Dieter Clauser, unterlegen. Sie gehört seit 1994 dem Stadtrat an, führt seit zehn Jahren die Fraktion und steht seit fünf Jahren auch dem Ortsverein vor. Sie ist Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses, was auch ihren Schwerpunkten entspricht: Bauen, Umwelt, Verkehr und Wirtschaftsförderung. "Außerdem", sagt Hans-Werner Schneller, "hat sie zwei persönliche Vorteile auf ihrer Seite: Sie ist ein Hildener ,Eigengewächs' und sie steht in der Tradition der SPD-Bürgermeister Scheib und Thiele." Chemikerin von Beruf sei sie zudem — wie Ehrenbürgerin Ellen Wiederhold. die bis 1994 Bürgermeisterin war. Kleiner Schönheitsfehler: Wiederhold gehörte der CDU an.

Apropos Beruf: Alkenings arbeitet beim Informations-und Medientechnologiezentrum an der Universität Düsseldorf, und es sei zunächst auch nötig gewesen, den Arbeitgeber von ihrem Wunsch, zu kandidieren in Kenntnis zu setzen. Allerdings gebe es nach einer Amtszeit als Bürgermeister einer Kommune kein generelles Rückkehrrecht auf den Arbeitsplatz — anders als bei Abgeordneten für den Land- oder Bundestag. "Man kehrt dann in Hartz IV zurück", sagt Alkenings.

Die Mitgliederversammlung soll erst nach der Bundestagswahl Ende September stattfinden, vorher wolle man sich darauf konzentrieren, den Hildener Kandidaten Peer Steinbrück zum Kanzleramt zu verhelfen. Der beglückwünschte Alkenings gestern: "Ich freue mich, dass mit Birgit Alkenings eine kompetente und sympathische Bürgermeisterkandidatin gefunden worden ist."

(RP/ac)
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