Haan Bürgermeister: kein Entgegenkommen
Düsseldorf · Harte Fronten sind keine Lösung
Bürgermeister Knut vom Bovert nahm gestern in einer Pressemitteilung zu den Vorwürfen von Sascha Brucksch Stellung. Der hatte sich per E-Mail an eine der Stadt nicht bekannte Anzahl Haaner Bürger und die Medien gewandt. „Die Stadt Haan hat weder eine Mail noch ein sonstiges Anschreiben unmittelbar erhalten.“
Der Bürgermeister schreibt: „Herr Brucksch vertritt die Auffassung, ihm stünden Schadensersatzansprüche gegen die Stadt Haan zu. Ich bin anderer Meinung.“ Darauf habe er den Unternehmer persönlich in einem Gespräch am 15. November hingewiesen. „Die offensichtlich nicht zu vermeidende gerichtliche Auseinandersetzung werde ich nicht über die Medien führen. Herr Brucksch mag seine ihm vermeintlich zustehenden Ansprüche detailliert beziffern, bei positiver gerichtlicher Entscheidung würde ein ihm entstandener Schaden ersetzt.“ Die von Herrn Brucksch initiierte öffentliche Auseinandersetzung veranlasse ihn nicht, dem Unternehmer in der von ihm gewünschten Form entgegen zu kommen“, führt der Verwaltungschef weiter aus. Brucksch habe der Wirtschaftsförderung eine Liste mit Grundstücken überlassen, die er bevorzugt erwerben möchte. Diese werde, wie bereits seit November geschehen, Punkt für Punkt abgearbeitet.
Ein von der Stadt tief enttäuschter Unternehmer macht seinem Ärger über die Wirtschaftsförderung Luft. Als Weg wählt er eine sehr umfangreiche Mail, in der er den eigenen Fall detailliert schildert. Wenn der Kaufinteressent für ein Grundstück auf der alten Deponie Landstraße vor dem Vertragsentwurf tatsächlich nicht auf die vorliegenden Bodengutachten hingewiesen wurde, ist das ein Versäumnis, das nicht passieren darf. Für einen solchen Fehler, der den Käufer im Zweifel in wirtschaftliche Probleme gestürzt hätte, wäre eine Entschuldigung gewiss angebracht gewesen. Ebenso der Versuch einer schnellen Reparatur. Die öffentliche Abrechnung von Sascha Brucksch trägt nicht zu einem gedeihlichen Gesprächsklima bei. Das weiß der Unternehmer selbst. Und das hat Bürgermeister Knut vom Bovert mit seiner Presseerklärung bestätigt. Das ist aber kaum der richtige Weg. Wenn Fehler gemacht wurden, muss man dazu stehen und versuchen, die Karre aus dem Dreck zu ziehen. Immerhin geht es für die Stadt auch um einen Image-Effekt. RALF GERAEDTS