Hilden Bürger als Stadtplaner

Düsseldorf · Auf Einladung der Stadt Hilden haben rund 100 Anwohner ihre Vorstellungen für die Zukunft des Geländes der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule zu Papier gebracht. Ideen sollen in städtebaulichen Wettbewerb einfließen.

Auf Einladung der Stadt Hilden haben gut 100 Bürger Ideen für die künftige Nutzung des Geländes der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule zwischen Kunibert-Straße, Am Lindengarten, Garather Mühlenbach und Am Wiedenhof entwickelt. Der Stadtentwicklungsausschuss wollte die Meinung der Einwohner hören, bevor sich die Politiker mit der städtebaulichen Planung beschäftigen, erläuterte Bürgermeister Horst Thiele bei seiner Begrüßung in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums. Die Ideen und Ergebnisse der engagierten Diskussion sollen in die Vorbereitungen eines städtischen Wettbewerbs für Planer und Architekten einfließen, in dem dann Gestaltungsvorschläge für das Areal erarbeitet werden. Regina Stottrop, selbstständige Stadtplanerin aus Köln, moderierte die Diskussion.

Gemischte Wohnformen

Die Mehrzahl der Teilnehmer wünschte sich eine Mischung von verschiedene Wohnformen auf dem Gelände, darunter auch Mehrgenerationenwohnen. Hohe Anteile der Freiflächen, die Bäume sowie der Spielplatz sollten erhalten bleiben. Die Planungen sollten auf das Areal der Albert-Schweitzer-Schule be reduziert werden, forderte ein Bürger und bekam dafür viel Beifall. Claudia Roth, Sprecherin des Bundes für Umwelt und Naturschutz Hilden, warb dafür, Flächen für Gemeinbedarf vorzusehen und für die Zukunft zu erhalten. Die Planung für das Gelände müsse in einem größeren Zusammenhang mit anderen Projekten im Hildener Süden gesehen werden, sagte ein Anwohner und erinnerte an die Baupläne des Hildener Bauvereins in der Nachbarschaft. Unterstellungen von Bürgern, die Sache sei längst im Geheimen entschieden, traten sowohl Moderatorin Regina Stottrop als auch Lutz Groll, Planer der Stadt Hilden, entgegen. Inhaltlich sei noch nichts entschieden. Die Ideen und Vorschläge der Bürger würden protokolliert und den Politikern zur Verfügung gestellt. Beschlossen sei bislang nur, einen städtebaulichen Wettbewerb auszuschreiben, erläuterte Groll; welcher Art sei noch offen.

Entwurf mitgebracht

Anwohner Markus Gollor ("Ich bin kein Architekt, ich verdiene daran kein Geld") hatte bereits einen ausgearbeiteten Entwurf mitgebracht, für den er Beifall erhielt. Er schlägt vor, nur auf dem Gelände der Albert-Schweitzer-Schule ein Drittel Sozialwohnungen, ein Drittel privat finanzierte Reihenhäuser und ein Drittel gemischt finanzierte Mehrgenerationenwohnungen im umgebauten Schulgebäude vorzusehen. Die zahlreichen Bäume auf dem Areal sollen weitgehend erhalten, der Spielplatz, weil "vernachlässigt", neu angelegt werden.

Auf die Frage nach einem Zeitplan konnte Groll keine präzise Antwort geben. Vermutlich würden einige Jahre ins Land gehen, bevor Baurecht geschaffen worden sei, wenn dies denn so beschlossen werde.

(RP)
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