Hilden Büchermarkt lockt in die Stadt

Hilden · Bei bestem Sommerwetter stöberten die Menschen auf der Mittelstraße an den Ständen der Ausstellung. Doch nicht nur Bücher waren gefragt. Auch Spiele weckten Erinnerungen an die Jugendzeit.

 Barbara Rosenkranz und Karola Rocker stöberten im großen Angebot beim 20. Hildener Büchermarkt.

Barbara Rosenkranz und Karola Rocker stöberten im großen Angebot beim 20. Hildener Büchermarkt.

Foto: Anja Tinter

Lesestoff aller Art war am Wochenende in der Hildener Innenstadt gefragt. Unter dem Motto "Fas(s)t alles aus Papier" gab es auf dem 19. Hildener Büchermarkt erstmals an zwei Tagen neben Büchern auf der Mittelstraße auch vieles anderes zu entdecken.

Erstmals war auch Ulf Czellnik mit einem Stand dabei. Was für den Bonner einst mit einem Stapel alter Ausgaben des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" auf einem Flohmarkt begann, wurde zur Geschäftsidee. Seitdem sammelt und verkauft Czellnik Zeitschriften und Zeitungen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Die historischen Ausgaben von Bildzeitung, Spiegel oder Berliner Illustrierte haben jedoch ihren Preis: zehn bis 60 Euro wechseln bei Ulf Czellnik den Besitzer.

Die Spiegelausgaben aus den 1960er Jahren lockten schließlich auch Gabi und Dietmar Amthor an den Stand des 42-Jährigen. Schnell werden die Hildener fündig. Als Geschenk zum 50. Geburtstag wollen die beiden eine Spiegelausgabe aus dem Jahr 1962 mit dem Konterfei von Franz-Josef Strauß kaufen. "Das ist genau das richtige Datum", staunt Gabi Amthor. Doch Ulf Czellnik, der neben dem Spiegel auch etliche Ausgaben von verschiedenen Tageszeitungen und sogar die Berliner Illustrierte aus den 1920er Jahren anbietet, kramt eine Ausgabe des Kicker Sportmagazins hervor. "Das ist sogar noch besser. Unser Bekannter ist nämlich Fortuna-Fan", jubelt Gabi Amthor.

Neben vielen neuen Büchern aller Kategorien gehörten auch Stände mit alten Comicheften zum Repertoire des Büchermarktes. Teils warteten die Händler sogar mit echten Antiquitäten aus dem 18. oder 19. Jahrhundert auf.

Ebenfalls Erinnerungen weckten alte Gesellschaftsspiele am Stand von Ulrike und Rainer Schiefer aus Zülpich. Die beiden verfügen in ihrem Spiele-Antiquariat über 7000 Spiele. "Viele Kunden bleiben stehen und sagen sich 'Ach, das hatte ich früher doch auch' und kaufen sich Spiele aus ihrer Kindheit erneut falls sie es weggegeben haben", berichtet Ulrike Schiefer. Für jüngere Besucher gibt es dort aber auch neue Spiele.

Einen ganz besonderen Bücherstand hatte das Hildener Tierheim. Dort konnten die Käufer nämlich selbst entscheiden, wie viel sie für ein Buch hinlegten. Das Geld wandert als Spende in die Kasse des Tierheims. "Viele Leute bringen gelesene Bücher hier auch wieder zurück und wir können sie für eine Spende weiterverkaufen", freut sich Sandra Kuschewski, zweite Vorsitzende des Tierschutzvereins.

Überraschend erhielt auch das "Café Leseratte" aus dem Josef-Kremer-Haus die Chance zur Teilnahme am Büchermarkt. Dort konnten Bücherfreunde aus einem reichen Fundus wählen und zahlten nach der Dicke des Bücherstapels. Die Einnahmen fließen in soziale und kulturelle Projekte der Awo.

(pjj)
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