Hilden Brandopfer außer Lebensgefahr

Düsseldorf · Der Gesundheitszustand des Mannes, der am Sonntag bei einem Brand im Seniorenzentrum am Erikaweg schwer verletzt wurde, sei stabil, er befinde sich nicht mehr in Lebensgefahr, berichtete gestern Barbara Clouet, die Prokuristin der Seniorendienste der Stadt Hilden.

Möglicherweise müssten aber bei dem Patienten, der mit dem Hubschrauber in eine Bochumer Spezialklinik geflogen wurde, Hauttransplantationen vorgenommen werden. Wie es zu den Verbrennungen kam, ist noch nicht geklärt. Man vermute, dass beim Anstecken einer Zigarette ein Funke auf die Kleidung flog und diese in Brand setzte, sagte die Prokuristin.

"Rasend schnell"

Alles sei "rasend schnell" gegangen, schilderte Clouet den Unglücksfall. Pflegekräfte, die sich in unmittelbarer Nähe befanden, hätten geistesgegenwärtig das Feuer sofort mit nassen Tüchern erstickt. "Der Notarzt hat gesagt, das sei genau das Richtige gewesen. Und das, obwohl man das in keiner Pflegeausbildung lernt." Auch die Rettungskräfte waren schnell vor Ort. Nicht zuletzt, weil das Unfallopfer direkt unter dem Rauchmelder saß.

Im öffentlichen Bereich der städtischen Seniorenzentren sei das Rauchen eigentlich verboten, erläuterte Clouet: "Aber auf den Zimmern ist es erlaubt, weil das der persönliche Bereich der Bewohner ist und wir in deren Freiheit nicht eingreifen wollen." Der schwerverletzte Heimbewohner, der auf den Rollstuhl angewiesen ist, hatte die Erlaubnis, in einer Ecke auf dem Gang neben seinem Zimmer zu rauchen. Eine "Einzelfallentscheidung", weil seine Ehefrau den Rauch im gemeinsamen Zimmer nicht vertrug.

Demenzkranken Heimbewohnern (zu denen der Verletzte nicht gehört) ist generell das Rauchen nur unter Aufsicht des Pflegepersonals erlaubt. "Wir werden darüber beraten müssen, ob wir das auf alle unsere Patienten übertragen können", stellte Clouet in Aussicht.

Psychologischer Beistand

Der Ehefrau des Unfallopfers gehe es relativ gut, sagte Clouet. Ihre lasse man aber bei Bedarf genauso psychologischen Beistand zukommen wie dem Pflegepersonal, das durch den Vorfall schwer erschüttert worden sei.

(RP)
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