Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Hilden Fröhliches Wiedersehen 60 Jahre nach dem Abitur

Hilden · Vor zehn Jahren, zum 50-jährigen Abitur-Jubiläum, hatten sich ehemalige Mitschülerinnen und Mitschüler des evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums zuletzt in Hilden getroffen. Auf Initiative von Ralf-Peter Thürbach und Bernd Bathow wollte die Abiturientia von 1963 wieder ein wenig „Feuerzangenbowle“ spielen und sich auch zum 60-jährigen Abi-Jubiläum treffen.

 60 Jahre nach dem Abitur am Bonhoeffer-Gymnasium kamen 13 Ehemalige zu einem Wiedersehen in die alte Schule. Vor zehn Jahren hatte es das letzte Treffen gegeben.

60 Jahre nach dem Abitur am Bonhoeffer-Gymnasium kamen 13 Ehemalige zu einem Wiedersehen in die alte Schule. Vor zehn Jahren hatte es das letzte Treffen gegeben.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Von den einst 45 „Schölern“, die damals auf drei Klassen, eine für Mädchen, eine für Jungen und eine koedukativ, aufgeteilt waren, kamen immerhin 13, trotz weiterer Anfahrten etwa aus Berlin oder Frankfurt, zum Treff und Rundgang durch ihre ehemalige Bildungsanstalt.

Martin Gerner, Lehrer und Kassenwart des Freundeskreises des Bonhoeffer-Gymnasiums, übernahm die die Führung, die natürlich im Altbau startete. Das Bonni, sogenanntes Aufbau-Gymnasium, hatte insbesondere die Aufgabe, Kindern aus Familien, die aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten geflüchtet waren, einen höheren Bildungsabschluss zu ermöglichen. „Wir waren quasi die ,Ossis‘, während die ,Wessis‘ aufs Helmholtz gingen“, sagte Bernd Bathow. „Aber wir waren besser in den naturwissenschaftlichen Fächern, während die vom Helmholtz besser in Fremdsprachen waren“, resümierte der ehemalige Schulsprecher. Aber noch auf einer weiteren Ebene herrschte erbitterte Konkurrenz: „Die Jungs vom Helmholtz wollten sich ständig an unsere Mädchen heranmachen, da haben wir gelernt, Ellenbogen, aber auch Köpfchen einzusetzen“, verriet Bathow.

Auch wenn es um Partys ging, mussten die Schülerinnen und Schüler erhebliche Hemmnisse überwinden. Der erste Wunsch, im Foyer des Bonni-Altbaus ein Schulfest zu feiern, wurde von der Schulleitung strikt abgelehnt. „Man könne nicht an einem Ort, wo jeden Morgen gebetet würde, auch noch tanzen“, erinnert Bathow das Argument der Schulleitung. Kurzentschlossen fragte er dann bei der konfessionellen Konkurrenz an, und das Schulfest konnte im katholischen Kolpinghaus stattfinden. „Danach konnten wir dann in unserer Schule feiern“, sagte Bathow mit einem verschmitzten Lächeln.

Das architektonische Konglomerat aus Bonni-Altbau, Ziegelbau und Glasbau weckte auch Erinnerungen an ehemalige Gebäude. „Hier stand einst die Wilhelmine-Fliedner-Mädchen-Realschule, wo nach der Idee Theodor Fliedners insbesondere Mädchen eine höhere Bildung vermittelt werden sollte. Es war ein wunderschönes Haus im Stil des 19. Jahrhunderts, das nach meiner Ansicht hätte unter Denkmalschutz gestellt werden müssen“, sagte Dorothee Akstinat, deren Vater sich als evangelischer Pfarrer für Dietrich Bonhoeffer als Namensgeber für das Gymnasium stark gemacht hatte.

Bedingt durch das Treffen vor zehn Jahren waren die üblichen Ehemaligen-Gesprächsthemen wie Studienverlauf und beruflicher Werdegang nicht mehr von vorrangigem Interesse. „Heute stehen eher die Gesundheit und das Wohlergehen der Enkel im Vordergrund, aber es zeigt sich, dass das zwischenmenschliche Interesse an den ehemaligen Mitschülern noch immer groß ist“, sagte Ralf-Peter Thürbach.

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