Hilden Bluttriefende Lieder über Vampire

Die Bühne ist in rotes Licht getaucht. Unappetitliche Bilder flimmern über einen kleinen Bildschirm. Es sind Nahaufnahmen von maroden Gebissen aus einer medizinischen Enzyklopädie. Christine Léa Meier, Sibylla Maria Müller und Joel Urch singen ein wildes Lied über Dämonen und dunkle Mächte.

Es geht um den schleichenden Verfall einer jungen Frau, der Stück für Stück das Leben ausgesaugt wird — von einem Vampir. "Eine absonderliche Leidenschaft" lautet der Untertitel des Stücks, in dem die drei Absolventen der Musikhochschule Köln blutrünstige Lieder und Szenen von Arnold Schönberg, Georg Kreisler und Bram Stoker intonieren.

Das vampirische Nachtprogramm lockte rund 60 Besucher ins Kulturelle Forum, in dem momentan auch die Ausstellung "Auf den Spuren von Dracula — Geister und Vampire in der Kunst- und Kulturgeschichte läuft. "Die literarische Vorlage ist ein Briefwechsel zwischen Mina Murray und Lucy Westenra, Figuren aus der Erzählung von Bram Stoker", erklärt Regisseur Andreas Durban. Der erste Teil der Dracula-Geschichte ist verfilmt worden, aber die Fortsetzung, die im Wesentlichen aus dem Briefwechsel der beiden jungen Frauen besteht, ist eher was für Kenner der Materie. "Das ist ein unheimlich interessanter und vielseitiger Stoff".

Das zeigt auch die Ausstellung, die anlässlich des städtischen Mottojahres "Salut România" im Freiherr-vom-Stein-Haus läuft. Dort geht es um die historische Person Vlad III., der den Beinamen "Draculea" erhielt. Mitte des 15. Jahrhunderts war der Fürst Herrscher in der Walachei. Er galt schon damals als brutaler Monarch, der Feinde bei lebendigem Leibe pfählen ließ.

In der Wasserburg Haus Graven konnten Besucher der Museumsnacht die derzeit laufende Ausstellung "Die fünf Elemente" besuchen.

(dora)
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