Hilden Blick nach vorn nicht ohne Sorgen

Hilden · Die Belastung von Altenpflegern steigt. Das zeigte sich beim Neujahrsempfang.

 Holter Reinders, Geschäftsführer der gemeinnützigen Seniorendienste, am Rednerpult. Im Hintergrund: Bürgermeisterin Birgit Alkenings.

Holter Reinders, Geschäftsführer der gemeinnützigen Seniorendienste, am Rednerpult. Im Hintergrund: Bürgermeisterin Birgit Alkenings.

Foto: Olaf Staschik

An der Tagesordnung war schon abzulesen, worauf beim Neujahrsempfang im Seniorenzentrum "Stadt Hilden" am Sonntag der Schwerpunkt lag: nicht bei langen Reden, sondern beim Gespräch. Und so waren fast 140 Gäste der Einladung von Geschäftsführer Holger Reinders gefolgt, um sich schon vor dem Empfang, der um 11 Uhr begann, im Foyer zu treffen und auszutauschen. Darunter Landtagsmitglied Manfred Krick (SPD), Bürgermeisterin Birgit Alkenings, Beigeordneter Norbert Danscheidt, Kämmerer Heinrich Klausgrete, Claudia Schlottmann und Ursula Greve-Tegeler (beide CDU), Anabela Barata (SPD), Ralf Hupp (Bezirksbeamter der Polizei), Hans-Werner Schneller (Aufsichtsrat Seniorendienste), Rolf Meuser (Vorsitzender Förderverein Seniorendienste), Ex-Bürgermeister Horst Thiele und viele mehr.

In ihrer Ansprache zeigte sich Bürgermeisterin Birgit Alkenings hochzufrieden mit der Arbeit, die von den Teams beider städtischer Seniorenheime geleistet werden, und dankte für die "gute Atmosphäre": "Unsere Häuser sind besser als andere. Darauf können wir stolz sein." Alkenings dankte auch dem "unglaublich aktiven Förderverein", der es den Mitarbeitern aktuell ermöglicht, eine kostenintensive Weiterbildung zu absolvieren, die ihnen hilft, sterbende Menschen angemessen begleiten zu können.

Das ist auch nötig, erläuterte Geschäftsführer Holger Reinders in seiner Rede, da immer häufiger Senioren nicht in Krankenhäusern, sondern in Alten- und Pflegeheimen sterben. Reinders wies damit auf ein wachsendes Problem hin: "Von 218 Bewohnern sind im vergangenen Jahr 100 gestorben", erläuterte er auf RP-Anfrage im Vorfeld des Empfangs. Das sei eine große Belastung für das Personal, "das sich auf immer neue Menschen einstellen und sich von anderen verabschieden muss". Die Fortbildung soll ihnen das Rüstzeug geben, die Geschehnisse auch für sich selbst besser zu verarbeiten.

Auf musikalische Unterhaltung hat Reinders in diesem Jahr bewusst verzichtet. Stattdessen will er den Betrag zugunsten der Flüchtlingsarbeit an die Kleiderkammer des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer (SKFM) in Hilden spenden.

(arue)
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