Haan Bildungspaket wird bald bearbeitet

Haan · Gestern wurde die Teilzeitstelle zur Bearbeitung der Teilhabepaket-Anträge intern ausgeschrieben. Während Personalrätin Duncker rund zehn potenzielle Kandidaten aus der Verwaltung vor Augen hat, fürchtet Erste Beigeordnete Formella, dass eine Stellenverschiebung neue Löcher reißt.

 Personalrätin Hildegard Duncker fordert interne Bewerber.

Personalrätin Hildegard Duncker fordert interne Bewerber.

Foto: arch / ati

Das Werben der Bundessozialministerin trägt Früchte: Allein in Haan sind bislang 210 Anträge zum Bildungs- und Teilhabepaket eingegangen. Bearbeitet werden sie derzeit aber noch nicht: Wie berichtet, konnte die geplante Teilzeitkraft am Montag ihren Dienst nicht aufnehmen, weil der Personalrat das Besetzungsverfahren bemängelt hatte – und nicht die Fachkompetenz der von Sozialdezernentin und Erster Beigeordneter Dagmar Formella favorisierten Kandidatin, wie Hildegard Duncker gegenüber der RP bekräftigte. Sie habe darauf zu achten, dass Kollegen nicht übervorteilt würden, verweist die Personalratsvorsitzende der Stadt Haan auf den Umstand, dass "die neue Stelle weder intern noch extern ausgeschrieben worden" war.

 Dagmar Formella, Dezernentin für Jugend, Soziales, Schule.

Dagmar Formella, Dezernentin für Jugend, Soziales, Schule.

Foto: arch / ola

"Wir mussten schnell handeln", verteidigt Formella ihren mit dem Bürgermeister abgestimmten Vorschlag, eine "im Rathaus nicht unbekannte Kollegin, die als Vertretungskraft bereits Erfahrungen mit Leistungsabrechnungen hat", anzuwerben. 244 Kinder, deren Eltern Wohngeld, einen Kinderzuschlag, Asylbewerberleistungen oder die Grundsicherung (SGB XII) erhalten, sind allein in der Stadt Haan bezugsberechtigt. Hinzu kommt die wesentlich höhere Zahl der beim Job-Center registrierten Hartz-VI-Empfänger (SGB II).

Formellas Forderung, die "Anträge jetzt schnellstmöglich rauszuhauen", kann Duncker nicht ganz nachvollziehen: Seit Einführung des Bundes-Teilhabegesetzes habe die Verwaltung die anstehenden Herausforderungen aus ihrer Sicht "erst einmal ausgesessen". Erst zum 1. August sei beispielsweise entschieden worden, die neue Stelle dem Schulverwaltungs- und nicht, wie in den meisten Städten, dem Sozialamt anzugliedern. "Die Aufgabeninhalte und Schnittstellen mit schulischen Belangen sprachen dafür", argumentiert Formella.

Abgesehen davon, dass sie nicht viele interne Bewerbungen erwarte – die gestern vom Hauptamt abgesegnete Frist endet bereits am Montag –, sei eine interne Stellenverschiebung auch nicht klug, so die Kämmerin: "Wenn sich jemand aus einer anderen Abteilung erfolgreich bewirbt, bleiben die Kollegen dort auf der Arbeit sitzen." Denn laut Haushaltssicherungskonzept muss jede frei werdende Stelle in der Verwaltung für ein Jahr unbesetzt bleiben. Die neue 20-Stunden-Stelle sei ausnahmsweise vom Landrat genehmigt worden, weil Haan die zusätzliche Pflichtaufgabe auf Grund von etlichen Altersteilzeit-(Aus-)Fällen in diesem Jahr personell nicht habe stemmen können. Und da die Verwaltung der Bildungspaket-Anträge in die Zuständigkeit der kreisangehörigen Städte fällt, sei auch eine denkbare Zusammenarbeit mit Hildens Familienbüro "Stellwerk" nicht möglich, ergänzt Duncker. "Zumal diese Dienstleistung ja auch hätte bezahlt werden müssen." Kommentar

(RP)
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