Hilden Betrieb sucht Monteur - vergeblich

Hilden · Vor 25 Jahren hat sich Lothar Lausberg als Installateur selbstständig gemacht. Der Familienbetrieb, in dem drei Angestellte beschäftigt werden, ist erfolgreich. Zum Jubiläum überreichte die Kreishandwerkerschaft eine Urkunde.

 Lothar Lausberg rät seinen Kunden bei einer Badezimmermodernisierung dazu, gutes Porzellan zu nehmen.

Lothar Lausberg rät seinen Kunden bei einer Badezimmermodernisierung dazu, gutes Porzellan zu nehmen.

Foto: Anja Tinter

Die Werkstatt ist aufgeräumt. Keramik-Waschbecken und Schrauben sind übersichtlich sortiert. "Bis letztes Jahr war es hier ein einziges Chaos", erzählt Lothar Lausberg, der einen Installateurbetrieb an der Niedenstraße führt. Dinge seien nur schnell abgestellt worden, dann sei man wieder weggefahren. "Schließlich haben wir festgestellt, dass wir sehr viel Zeit fürs Suchen vergeudet haben." Zeit, die man angesichts der zahlreichen Aufträge eigentlich nicht hatte und die deshalb Kosten bedeutete. "Aus diesem Grund hatten wir uns mal die Zeit genommen, alles mit System abzulegen."

Seit 25 Jahren ist Lausberg selbstständig. Gestern überreichte ihm die Kreishandwerkerschaft des Kreises Mettmann zum Jubiläum eine Urkunde. "Das ist eine beachtliche Leistung", lobte Innungsobermeister Rolf-Dieter Paulzen. Denn die Bedingungen für Handwerksbetriebe im Sanitär- und Heizungstechnikbereich würden immer schwieriger.

Großes Einsatzfeld

Lausberg macht seine Arbeit nach wie vor Spaß. "Es ist ein toller Beruf", sagt der 51-Jährige. Vor 25 Jahren sei es allerdings leichter gewesen als heute. "Früher gab es einen Gas- und Wasserinstallateur, einen Heizungsinstallateur und einen Klimabauer." Heute seien die drei Berufe zu einem einzigen zusammengefasst worden. "Dabei ist man im Gas- und Wasserbereich schon mit der Beachtung der Trinkwasserverordnung voll ausgelastet."

Der Hildener plant seinen Kunden neue Bäder, baut ihnen Heizungen und Solaranlagen ein. Je nachdem, welches Budget ihm die Auftraggeber vorgeben. "Ein neues Bad mit einfachen Fliesen und vernünftigem Porzellan kostet durchschnittlich rund 10 000 Euro", berichtet er. Soll es barrierefrei sein, damit auch ältere Menschen darin problemlos zu Recht kommen, wird es etwas teurer. "Dafür kann man allerdings auch Zuschüsse bekommen, wenn bestimmte Vorgaben eingehalten werden."

Zu schaffen macht Lausberg, der von seiner Frau Renate (52) kräftig im Büro unterstützt wird und zwei Angestellte sowie einen Lehrling hat, der Facharbeitermangel. "Wir würden gerne noch einen zusätzlichen Monteur einstellen, aber wir bekommen keinen." Denn an Aufträgen mangelt es nicht. "80 Prozent unserer Kunden kommen über Mund-zu-Mund-Propaganda zu uns." Sogar aus Köln, Grevenbroich und anderen Orten aus der Umgebung. "Mit Leiharbeitsfirmen arbeiten wir grundsätzlich nicht zusammen", sagt Renate Lausberg. "Wir hatten es mal probiert, aber schlechte Erfahrungen gemacht."

Angefangen hatte Lothar Lausberg im Dezember 1986 in einer Garage an der Richrather Straße, nur sechs Wochen nach seiner Meisterprüfung. Ein paar Monate später mietete er Räume im Gewerbegebiet an der Hofstraße. Vor 15 Jahren zog er mit seinem Betrieb an die Niedenstraße. In der Zwischenzeit hat auch sein 24-jähriger Sohn eine Ausbildung in dem Betrieb gemacht. "Er geht uns auch immer noch zur Hand, hat sich aber beruflich anders orientiert."

(RP)
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