Hilden Bestnoten für die Bücherei

Hilden · Die Stadtbibliothek Hilden befragt seit 2009 erwachsene Besucher, wie ihnen die Veranstaltungen in der Bücherei gefallen haben. Ergebnis: 2011 fanden 95 Prozent der Kunden die Angebote "sehr gut" und "gut".

 Eine der gut besuchten Veranstaltungen für Erwachsene in der Bücherei in diesem Jahr war die Lesung mit Tom Buhrow (rechts) und seiner Frau Sabine Stamer Ende April.

Eine der gut besuchten Veranstaltungen für Erwachsene in der Bücherei in diesem Jahr war die Lesung mit Tom Buhrow (rechts) und seiner Frau Sabine Stamer Ende April.

Foto: staschik

Unternehmen setzen Qualitätsmanagement-Systeme ein, um ihre Produkte zu verbessern, Schwachstellen im Produktionsablauf zu entdecken und Kunden an sich zu binden.

Dieses Instrument nutzt jetzt auch die Stadtbücherei Hilden. Sie ist mit rund 150 000 Kunden die wichtigste kulturelle Einrichtung der Stadt. Die Bücherei befragt die erwachsenen Besucher ihrer zahlreichen Veranstaltungen. Ergebnis: Fast drei Viertel beteiligen sich an der Umfrage. Nahezu alle (95 Prozent) sind mit der Qualität des Gebotenen bestens zufrieden.

Das Verfahren hat Büchereileiterin Claudia Büchel eingeführt. Sie leitete zuvor neun Jahr lang die Stadtbibliothek in Leichlingen und sammelte dort Erfahrungen mit Qualitätsmanagement. Bislang wird es in wenigen Bibliotheken (etwa in Dormagen, Erkrath, Neuss oder Wesel) eingesetzt.

Seit August 2009 erhalten erwachsene Besucher von Veranstaltungen der Stadtbücherei Hilden wie "Philosophisches Café", Vortragsreihe "Anstoß" oder Autorenlesungen einen so genannten Einreißzettel. Damit können die Kunden einfach und schnell befragt werden.

Für das vergangene Jahr wurden 34 Veranstaltungen und Lesungen ausgewertet. 762 Besucher beteiligten sich an der Befragung. Mit 73 Prozent wurde der bisher höchste Rücklaufwert erreicht, berichtet Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt in einer Vorlage für den am Mittwoch tagenden Kulturausschuss. 64 Prozent (486 Besucher) bewerteten die Veranstaltungen mit "sehr gut", 31 Prozent (240) mit "gut". 80 Prozent fanden den Zeitumfang "angemessen". 22 Prozent hatten durch einen Hinweis in der lokalen Zeitung von der Veranstaltung erfahren, 13 Prozent durch einen persönlichen Tipp von Freunden oder Bekannten.

Diese "Feedbackzettel" seien für das Büchereiteam sehr hilfreich, hält Danscheidt fest. Künstler, die beim Publikum "sehr gut" ankamen, seien teilweise erneut engagiert worden. Die Befragung habe auch wichtige Hinweise für die Werbung geliefert. Ein Fünftel bis ein Viertel der Besucher erfahre von den Veranstaltungen aus der lokalen Presse.

Deshalb sei das Büchereiteam im Verfassen von Pressemitteilungen umfassend geschult worden. Die Umfrage habe auch ergeben, dass der Veranstaltungsbesuch für viele Besucher der erste Kontakt mit der Stadtbücherei überhaupt sei. Die Kulturveranstaltungen in der Bücherei seien damit eine wichtige Werbung für die Bibliothek und ihre vielfältigen Angebote, heißt es.

Die Einreißzettel sollen weiter eingesetzt werden, um Kunden zu befragen, kündigte Danscheidt an. Der Aufwand sei gering, der Nutzen dagegen groß.

(RP)
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